Bayerische Geschichten 28/2022: Bayerns große Sieben
Liebe Leserin, lieber Leser,
sieben große Männer haben Bayerns Geschichte geprägt. Dabei hatten Charakter, Familiengeschichte oder Krankheit der Kurfürsten, die in der Zeit zwischen dem Dreißigjährigen Krieg und Napoleons Russlandfeldzug regierten, erhebliche Auswirkungen auf Land und Leute. In Franz Hofmeiers kurzweiligem historischen Streifzug sind sie Herrscher über Leben und Tod, aber auch Garant für Frieden und Ordnung. Das Buch bietet kompakte Antworten auf Fragen nach den Persönlichkeiten und Erlebnissen der Kurfürsten. Einige von ihnen haben besondere Spuren hinterlassen, die heute nicht mehr wegzudenken sind. Kannten Sie schon folgende Beispiele aus der Landeshauptstadt?
In den Jahren 1663 bis 1675 ließ Henriette Adelaide als Dank für die Geburt Max Emanuels ein prächtiges Gotteshaus bauen, das den Theatinern übereignet wurde. Die junge Kurfürstin war so lange ohne Nachkommen geblieben, dass sich die gesamte Münchener Hofgesellschaft Sorgen machte. Henriette hatte sich in ihrer Not an den heiligen Kajetan von Thiene gewendet, damit er ihr helfe. Zusammen mit dem Fürsten hatte sie dann bei einer Wallfahrt nach Altötting gelobt, nach der Geburt eines männlichen Erbens den Theatinern in München ein ansehnliches Gotteshaus errichten zu lassen. Patrone der Kirche wurden der Heilige Kajetan und die Heilige Adelheid. Die Kurfürstin äußerte gegenüber den Architekten, sie sollten keine Kosten scheuen, damit diese Schöpfung die Jesuitenkirche St. Michael übertreffe.
Das Wesen von Fürst Max Emanuel spiegelte das barocke Zeitalter auf einmalige Weise. Ihm ist zum Beispiel die absolutistische Schlossanlage von Schleißheim zuzuschreiben.
Baubeginn war 1701, als der Kurfürst aus Brüssel wieder nach München zurückgekommen war. Doch kaum hatte der Baumeister Enrico Zuccalli 1704 den Rohbau beendet, musst er ihn schon wieder einstellen, da der Kurfürst geflohen war. Die Arbeiten wurden erst viele Jahre später nach seiner Rückkehr fortgesetzt, jetzt unter der Leitung des in Dachau geborenen Baumeisters Joseph Effner.
Als Karl Theodor 1789 einen großen Park als Erholungsraum für die Münchner in Auftrag gab, sollte dieser nach ihm benannt werden. „Theodor-Park“ setzte sich jedoch nicht durch, stattdessen wurde er als „Englischer Garten“ bekannt, da er nach dem Vorbild englischer Parkanlagen eine natürliche Landschaft nachahmte. Offenbar war das für die Einwohner der Stadt das wesentlichere Merkmal.
Die Anlage zählt bis heut zu den großen Attraktionen der Stadt und ist bei schönem Wetter stets sehr gut besucht.
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ISBN: 978-3-86222-443-2 €24,90