Bayerische Geschichten, 04/2021: Denkmalschätze Münchens
Liebe Leserin, lieber Leser,
München hat viele Sehenswürdigkeiten und Denkmäler zu bieten. Nicht immer haben die teils sehr alten Gemäuer Kriegswirren und andere Heimsuchungen unbeschadet überstanden. Dass uns heute dennoch viele davon (wenn auch nicht immer in ihrer ursprünglichen Gestalt) erhalten geblieben sind, ist dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zu verdanken. Hervorragend recherchiert und reichhaltig bebildert erzählen dessen Arbeitshefte von diesen architektonischen Kunstwerken und deren Sicherung.
Das Prinzregententheater in München und die Reform des Theaterbaus um 1900
Waren Münchens Theaterbauten im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt oder gar zerstört worden, so ist es unter anderem dem Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege zu verdanken, dass sich diese heute wieder in ihrer beinahe ursprünglichen Form präsentieren. Dazu gehört auch das 1900/01 als private Auftragsarbeit in einem Gebiet im Osten der Stadt umgesetzte Prinzregententheater. Von dessen Standort erhoffte man sich hinsichtlich der städtebaulichen Erschließung neue Impulse. Das Prinzregententheater in München befasst sich nur am Rande mit den Fragen der Restaurierung und will stattdessen die von Max Littmann entworfenen Theaterbauten würdigen und die Stellung des Prinzregententheaters im Rahmen der Reformbestrebungen der Jahrhundertwende untersuchen.
- ISBN: 9783874906494
Die Alte Münze in München
Die Alte Münze im Herzen Münchens ist ein Gebäude mit wechselvoller Geschichte: war es zunächst zwischen 1563 und 1567 als herzogliches Marstall- und Kunstkammergebäude errichtet worden, so zog nach einem Umbau 1808/09 das Hauptmünzamt ein. Heute ist das Bauwerk, das sich in unmittelbarer Nähe zum Max-Joseph-Platz und dem Nationaltheater auf der einen Seite und dem Alten Hof auf der anderen Seite befindet, Heimat des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege. Hier kann man einen der schönsten Innenhöfe Münchens, ein Hauptwerk der deutschen Renaissance, sehen. Die Alte Münze in München behandelt nicht nur die verschiedenen Nutzungesarten des Gebäudes, sondern befasst sich auch ausführlich mit der (Bau-)Geschichte über zahlreiche Epochen hinweg.
St. Lukas in München
Betrachtet man nur die römisch-katholische und die evangelische Konfession und lässt alle anderen Religionen außen vor, so ist München schon immer eine Hochburg der Katholiken gewesen. Protestantische Kirchen sind daher erst ab dem 19. Jahrhundert in der bayerischen Landeshauptstadt zu finden. Die Lukaskirche am Isarufer war der dritte evangelisch-lutherische Kirchenbau in München und nimmt als größte ihrer Art eine Sonderstellung unter den späthistoristischen Monumentalbauten ein. St. Lukas in München behandelt die Baugeschichte, geht ebenso auf die unwiederbringlich im Zweiten Weltkrieg verloren gegangenen Glasfenster von herausragender künstlerischer Qualität ein und beeindruckt mit reicher, zum Teil farbiger Bebilderung.
Die Münchner Schule der Glasmalerei
München ist als Kunststadt in vielfältiger Weise berühmt, doch denken dabei die wenigsten an Glasmalerei. Dabei hat sich ein großer Bestand spätmittelalterlicher Glasmalerei erhalten – nicht nur im Raum München (hier sind es in erster Linie die Fenster der Frauenkirche), sondern auch in der Umgebung. Besonders das 16. Jahrhundert zeichnet sich durch eine große Wertschätzung gegenüber der Glasmalerei aus – bis zum Ende dieses Jahrhunderts erwähnen die Archivalien Aufträge für Neuanfertigungen von Glasgemälden. Die Münchner Schule der Glasmalerei legt den Schwerpunkt auf die erhaltenen Fenster der Salvatorkirche sowie die Domfenster und listet in einem umfangreichen Katalogteil erstmals die Bestände der Glasgemälde des Münchner Raums auf.