Bayerische Geschichten, 05/2021: Mit Märchen und Sagen auf Wanderschaft

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Muttertag rückt näher, die Tage werden wärmer, endlich ist es Frühling! Was gibt es da Schöneres, als durch die Natur zu wandern? Unser neuer Wanderführer beschreibt 15 wunderschöne und besondere Touren durch das südliche Oberbayern. Von Murnau über Benediktbeuern bis zu den Thanninger Weihern und dem Tegernsee führen verschiedene Wege, immer begleitet von Märchen und sagenhaften Erzählungen über magische Wesen, die sich an diesen Orten aufgehalten haben sollen.

Diese eher leichte Wanderung führt in 2,5 Stunden um die Thanninger Weiher, die auch den Impressionisten Claude Monet zu einem weiteren seiner berühmten Gemälde inspirieren könnten. Schließlich bedecken zahlreiche Seerosen die Moortümpel, welche ruhig und friedlich, fast verwunschen, zwischen den Bäumen des Waldes liegen. Auch wenn der Weg kaum Steigung aufweist, ist dennoch Aufmerksamkeit und Trittsicherheit nötig, um nicht über eine der Wurzeln oder einen der herabgefallenen Äste zu stolpern und ein unfreiwilliges Bad im Moorsee zu nehmen. Doch gerade an heißen Tagen bietet es sich an einigen Stellen an, sich in dem erfrischenden Nass der Thanninger Weiher abzukühlen oder auf einem der Stege Sonne zu tanken, bevor man den Weg durch die tiefgrünen Wälder fortsetzt.

Wie aus einem Gemälde von Claude Monet tummeln sich die Seerosen auf den Thanninger Weihern.

Das sanfte Plätschern des Wassers begleitet uns auf der Wanderung.

Auf dem Weg von Neuhaus zum Spitzingsee sollte man auf keinen Fall die Josefstaler Wasserfälle verpassen! Schon von Weitem hört man das Rauschen des Wassers, noch bevor man die Fälle zwischen den Bäumen sehen kann. Je nach dem, wie das Sonnenlicht durch das Blätterdach des Waldes auf das stürmische Wasser fällt, wirkt der Ort nahezu mystisch und wie aus einer anderen Welt. Noch eine Weile begleitet einen der Bachlauf mit einigen kleineren Wasserfällen auf der Wanderung und das beruhigende Rauschen des Wassers wirkt wie eine leise Hintergrundmusik, die immer weiter durch die Weiten des Berges führt.

Wer auf der Suche nach einer größeren Herausforderung ist, kann sich auf die Suche nach dem Breitenstein-Fensterl machen. Der Weg ist eher für erfahrene Bergleute mit guter Kondition geeignet und zudem nicht so leicht zu finden, aber die Anstrengung lohnt sich. Denn bevor man den Gipfel des Breitensteins erreicht, kommt man an diesem beeindruckenden Felsenfenster vorbei, das aufgrund der Größe wohl eher einem Tor gleicht. Von dort aus kann man durch dieses Fensterl einen betörenden Ausblick über Fischbachau genießen, der einen die Herausforderungen des anstrengenden Anstiegs fast vergessen lässt.

Wie ein Bilderrahmen umschließt das Breitenstein-Fensterl den malerischen Ausblick.

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