Ein aufwendiges Geschäft
„Gstanzl-Sammeln ist ein aufwendiges Geschäft“, gibt Adolf Eichenseer in einem Interview mit „Hallo München“ vom 5. November 2014 zu. Nichtsdestotrotz tut er es gern und mit einigem Erfolg: Über 7.000 Gstanzl hat er schon gesammelt. Wo er die alle herhat? „Ich bin selbst geborener Bayer und habe die Gstanzl im Wirtshaus von Jugend auf miterlebt. Wenn man so will, sammle ich schon mein ganzes Leben lang – das ist bei mir in Fleisch und Blut übergegangen.“ Allerdings bedauert er, dass diese Kunstform heute aufs bloße Politiker-Derblecken reduziert wird. „Das stimmt hint’ und vorn nicht: Gstanzl drehen sich um Alltag, Liebe, Ehe, auch Spott, Handwerkerschelte, Ironie und Groteske, Unsinn und Blödsinn…“ Von politischer Korrektheit hält Eichenseer nicht viel: „Wär sonst ja auch langweilig. Gerade die etwas deftigeren Sachen, die gschamigen und ausgschamten, die reißen’s mir aus der Hand“. Passend zu Weihnachten bietet „Hallo München“ schon einmal einen Vorgeschmack auf das Buch mit einem Gstanzl, das man zur Melodie von „O Tannenbaum“ singen kann:
„Oans trink ma no, zwoa ham ma scho, drei können wir vertragen.
Was nützt das Geld im Altenheim bei Apfelsaft und Haferschleim?“
Für alle, die neugierig geworden sind: „Jetzt gibt der 80-Jährige 2000 davon im ‚großen bairischen Gstanzlbuch’ heraus“.
- ISBN: 978-3-86222-153-0