Das Buberl mit dem Bier

Trachtenbuberl

Ganz unschuldig und quietschfidel sitzt es da, das Trachtenbuberl. Mit Trachtenhut und Lederhose unter typisch bayerischem weiß-blauen Himmel schwenkt es freudestrahlend…einen Bierkrug. Das klingt nicht gerade nach guter Erziehung. Doch ist das Motiv keineswegs ein Beweis dafür, dass in Bayern Bier einfach dazugehört, egal wie alt man ist, sondern es hat seinen Ursprung in einer ganz anderen Tradition: Der da so rittlings auf dem Fass hockt, war eigentlich mal Bacchus, der römische Gott des Weines und des Rausches. Und ganz eigentlich hielt dieser gewisse Bacchus auch keine zwei Maß Bier in den Händen, sondern ein elegantes Gläschen Wein. Nun passt das natürlich nicht zu den Bayern, ebenso wie die Weinreben, die sich auf der Karte rankten. Deshalb nun so: Dem Bacchus wird was Gescheites angezogen, der Wein wird durch Bier ersetzt und die Weinranken müssen Alpenblumen weichen. Jetzt passt das Ganze.
Zum gemütlichen Zusammensitzen am Abend gehört im Freistaat aber nicht nur das Bier, sondern auch gute Unterhaltung. Was gibt es da Besseres als eine Runde Watten oder Schafkopfen? Und weil in Bayern doch immer lieber auf Ureigenes zurückgegriffen wird, gibt es nun mal auch bayerische Spielkarten. Über die gibt es dann auch eine Geschichte zu erzählen, und die erzählt Manfred Hausler in seinem Buch „Trommler und Pfeifer“.