PI: Pasing. Vom Dorf zur Stadt zum Stadteil
„Das Kirchdorf Pasing, wo früher ein wohlgebautes herzogliches Schloß bestanden, zählt in 125 Häusern 590 Einw. und besitzt eine große Maschinen-Papierfabrik, dem Frhrn. Karl v. Beck gehörig, und ein gutes Gasthaus, das wegen der in der vorbeifließenden Würm errichteten Badeanstalt häufig besucht wird.“
So beschrieb ein 1857, kurz nach der Eröffnung der Bahnlinie München – Starnberg, erschienener Reiseführer Pasing. Nur ein halbes Jahrhundert später bot sich ein ganz anderes Bild: Im Jahr der Stadterhebung 1905 wohnten bereits 7.500 Menschen in Pasing. 1938 jedoch war es mit der Selbstständigkeit wieder vorbei und Pasing wurde nach München zwangseingemeindet. Alte Bauernhäuser, ehemalige Industrieanlagen, elegante Villenkolonien, Genossenschaftsblöcke und ein stattliches Rathaus dokumentieren die rasante Entwicklung vom „Kirchdorf Pasing“ zur Stadt und schließlich zum Münchner Stadtteil.
Bilder von Pasing gibt es in größerer Zahl erst seit 1900, als die Ansichtskarte ihr „goldenes Zeitalter“ erlebte. Bernhard Möllmann, dreißig Jahre als Lehrer in Pasing tätig, zeigt eine Auswahl aus seiner umfangreichen Sammlung von historischen Ansichtskarten mit Pasinger Motiven. Ergänzt durch Fotografien, Druckgrafiken und erläuternde Texte hat er sie zu einem Rundgang durch das alte Pasing angeordnet.