PI: München literarisch
Neuer München-Mini: Literarischer Spaziergang von der Altstadt in die Welt der Schwabinger Bohème
Goethe blieb nur einen Tag in München. Heinrich Heine bescheinigte der Frauenkirche eine „stiefelknechtliche Gestalt“ und war überhaupt von der Stadt München enttäuscht. Thomas Mann befand immerhin, dass „München leuchtete“, meinte das aber eigentlich ironisch. Lion Feuchtwanger zeichnete in seinem Roman „Erfolg“ ein kritisches Porträt der Münchner Gesellschaft. Und Oskar Maria Graf fordert noch heute die Besucher des nach ihm benannten Kaffeehauses auf: „Friß! Mensch, friß und sauf! Wir hängen sowieso schon halb am Galgen.“
Die literarische Bohème lebte in Schwabing und in der Maxvorstadt, man traf sich im eleganten Café Luitpold oder in der Simplicissimus-Künstlerkneipe in der Türkenstraße. Schriftsteller und Dichter prägten das Bild der „leuchtenden“ Kunststadt München. In den Zwanzigerjahren begann dann der Exodus: Literaten wie Brecht und Feuchtwanger entflohen der dumpfen Atmosphäre des aufkeimenden Nationalsozialismus. Nach der Zerstörung standen Namen wie Wilhelm Hausenstein und Erich Kästner für den Neubeginn in der Literaturstadt München.
Reiseführer für die bayerische Landeshauptstadt gibt es viele – die München-Minis jedoch bestechen durch ihr handliches Format und ihr Konzept als Themenführung für Touristen wie Einheimische: Für den Mini „München literarisch“ hat die Journalistin, Autorin und Stadtführerin Rita Steininger einen informativen Spaziergang von der Münchner Altstadt in die Welt der Schwabinger Bohème entworfen. Anhand von Zitaten, historischen Fakten und biografischen Besonderheiten führt sie zu Orten, an denen Literatur „passiert ist“.