PI: Jurahaus
Ein wertvoller baugeschichtlicher Schatz:
Jurahäuser im Altmühltal
Über Jahrhunderte hinweg hat das Jurahaus die Region entlang der Altmühl zwischen Eichstätt und Kelheim geprägt. Jurahäuser gab es zu allen Zeiten und in allen Formen – vom kleinen Tagelöhnerhaus bis hin zum imposanten Bauernanwesen, von der Flurkapelle bis zum stattlichen Pfarrhof. Das herausragende Merkmal dieses europaweit einzigartigen Haustyps ist das flach geneigte, mit Kalkplatten gedeckte Dach.
Jurahäuser entstanden nur dort, wo man mit einem Ochsenkarren oder einem Pferdefuhrwerk in einer Tagesfahrt einen Steinbruch erreichen konnte, die Platten aufladen und sie zurück zur Baustelle bringen konnte. Wie die zahlreichen Steinbrüche, die bis heute die Landschaft im Altmühltal prägen, sind auch die Jurahäuser ein bedeutendes regionaltypisches Kulturgut. In der Nachkriegszeit wurden viele von ihnen abgerissen und die traditionellen Legschieferdächer kamen aus der Mode, viele sind bereits durch industriell gefertigte Ziegel ersetzt worden und nur noch wenige Dachdecker beherrschen die alte Technik.
Die Fotografin und Autorin Helga Partikel hat sich auf Spurensuche ins Altmühltal begeben. Von Eichstätt bis Kelheim hat sie typische Jurahäuser fotografiert und mit den Menschen gesprochen, die darin leben oder arbeiten. Der Bildband „Jurahaus. Stille Schönheit im Altmühltal“ präsentiert die traditionellen Hausbauten in über 350 ästhetischen und einfühlsamen Fotografien. Er möchte ein Bewusstsein für dieses wertvolle bauliche Erbe schaffen und bewahren. Vielleicht ist es doch noch nicht zu spät, die unvergleichliche Hauslandschaft des Altmühltals zu erhalten?