PI: Die Möbelrestaurierung in der Denkmalpflege
Die Möbelrestaurierung in der Denkmalpflege
Entwicklung – Bewahrungsauftrag – Realität
Die Geschichte der Möbelrestaurierung war bislang ein weitgehend unerforschtes Gebiet. Dabei gehen die Anfänge einer bewussten Erhaltung holzsichtiger Ausstattungen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Welche Ziele verfolgte man damals, welche Techniken und Materialien fanden Anwendung? Wie wandelten sie sich im Laufe der Zeit und was beeinflusste diese Entwicklungen?
Katharina von Miller, langjährige Mitarbeiterin des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, ist verantwortlich für den „Fachbereich Möbelrestaurierung – gefasste und holzsichtige Raumausstattung“. Die vorliegende Arbeit, die nun als elfter Band in der Schriftenreihe des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege erscheint, entstand nach langjähriger Recherche 2012 als Dissertation am Lehrstuhl für Restaurierung, Kunsttechnologie und Konservierungs-wissenschaft an der Technischen Universität München, Fakultät für Architektur. Die Autorin widmet ihre Aufmerksamkeit holzsichtigen Ausstattungsstücken und zeichnet ein vielschichtiges Bild.
In ihrer Zusammenstellung von Fallbeispielen des Zeitraums 1860 bis 1980 aus ganz Deutschland beleuchtet sie die denkmalpflegerischen Abwägungsprozesse, die den einzelnen Restaurierungen zugrunde lagen. Ihre Analyse lässt interessante Schlüsse über die jeweils eingesetzten Materialien und Arbeitstechniken zu. Die Zusammenschau der Forschungsergebnisse ermöglicht verallgemeinernde Rückschlüsse, in welchen Zeiträumen Materialien aufkamen, ihren Höhepunkt hatten und schließlich abflauten. Die dahinterstehende Arbeitsphilosophie und die sich daraus erschließenden denkmalpflegerischen Ziele erlauben Einblicke in frühere Maßnahmen, wodurch ein Stück bisher unerforschter Denkmalgeschichte transparent wird.