Bayerische Lebensweisheiten

Das große bairische Gstanzlbuch„Wir müssen in unserer globalisierten Welt unsere Identität bewahren“, sagt Adolf Eichenseer. „Ich möchte möglichst viel vom alten Bayerntum weitergeben. Dazu gehören Gstanzl. Sie sind bayerische Lebensweisheiten“, zitiert Florian Christner im Bayernkurier vom 13. Dezember 2014 den früheren Bezirksheimatpfleger der Oberpfalz. Dieser habe Lauf seines Lebens über 5.000 Gstanzl gesammelt, aufgeschrieben und nun der Nachwelt zugänglich gemacht, um diese traditionelle Unterhaltungsform zu erhalten: „Im Münchner Volk Verlag erschien kürzlich ‚Das große bairische Gstanzlbuch’. Der umfangreiche Band ist Teil der Schriftenreihe ‚Lied, Musik und Tanz in Bayern’ des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege.“ Gstanzl haben jedoch nichts mit der „gepflegten“ Volksmusik, wie sie im Radio gerne gespielt werde, zu tun. Der Inhalt der Vierzeiler sei in früheren Zeiten oft bäuerlich derb gewesen, betont Adolf Eichenseer. Das war auch nötig, sonst hätte das gegenseitige Aussingen ja auch nur halb so viel Spaß gemacht: „Wenn es um Spott geht, war das Gstanzl ein Ventil“, gesteht Eichenseer, der sich sicher ist, dass sein Buch in zwanzig Jahren, wenn niemand mehr die alten Gstanzl kennt, sehr wertvoll sein wird.