Bayerische Geschichten 04/2022: Münchner Kurzgeschichten
Der einsame Witwer Ludwig leidet unter dem Tod seiner Frau Christa, auch wenn sie manchmal noch in seinem Kopf zu ihm spricht und ihm gute Ratschläge geben will. In einer heißen Sommernacht – Ludwig kann nicht schlafen und hat Hunger – schlägt ihm seine Christa vor, sich doch einfach einen abgebräunten Leberkäs zu machen. Aber wo findet man so spät in München noch einen Leberkäs? Ludwig macht sich trotzdem auf den Weg, denn wenn die Christa was sagt, dann wird das auch gemacht. Seine Suche führt ihn schließlich auf den Ostfriedhof zu Christas Grab, wo eine ganz besondere Begegnung seinem Leben eine neue Richtung gibt.
Mit Eichenkranz, Schwert, Bärenfell und einem Löwen an der Seite steht die Bavaria nun schon bald 175 Jahre an ihrem Platz oberhalb der Theresienwiese. Majestätisch wacht sie über die feierwütigen Wiesnbesucher, die ihr zum Dank vor die Füße kotzen. Und wenn sich die vielen Touristen und Einheimischen mal näher mit ihr beschäftigen, dann geht es um die Größe ihrer Oberweite. Haben die nichts Besseres zu tun, fragt sich da die Bavaria? So ist es nur verständlich, dass sie gerne mal von ihrem Sockel heruntersteigen und für eine Zeit lang abhauen würde. Wie es wohl wäre, einmal die Freiheitsstatue zu besuchen?
Na, haben Sie auch schon von Benno gehört? Führungen durch sein Zuhause, in dem er mit seiner Mitbewohnerin Mareike lebt, sind mittlerweile stadtbekannt. Mit unverbautem Blick auf die Isar wohnt er direkt an der Wittelsbacher Brücke. Genauer gesagt, liegt seine Matratze unter der Wittelsbacher Brücke. Doch ihm fehlt es an nichts. Vor allem seit ihm jemand morgens heimlich einen heißen Kaffee vorbeibringt. Gemeinsam mit Mareike legt er sich auf die Lauer, um den geheimnisvollen Kaffeespender zu enttarnen. Ob die zwei ungleichen Mitbewohner wohl Erfolg haben?
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ISBN: 978-3-86222-398-5 €13,90