PI: Tracht(en)kunst

Der Ursprung der Wischauer Sprachinsel reicht ins 13. Jahrhundert zurück: Deutsche Siedler ließen sich in der Region Südmähren, im heutigen Tschechien, nieder. Als Zeichen der Zugehörigkeit zu ihrer Gemeinschaft nutzten sie neben ihrer Sprache auch die kunstvoll angefertigten Bauerntrachten. Bereits im 19. Jahrhundert war diese Bekleidung eine Ausnahmeerscheinung. Während sie hier erhalten blieb, verschwanden im östlichen Europa vielerorts die Alltags- und Festtrachten.
Die Vertreibung der Deutschen 1946 führte zum Untergang dieser besonderen Wischauer Kultur- und Trachtenlandschaft. In der Bundesrepublik jedoch, in der die einstigen Bewohner der Sprachinsel ein neues Leben fanden, wurde und wird die Tracht gepflegt und versinnbildlicht als „Kleid der Heimat“ die Verbindung zu den verlorenen Herkunftsorten.
Die Fotografin Annette Hempfling erschließt in ihren farb- wie detailreichen Aufnahmen das Faszinosum Tracht – als ästhetisches Kunstobjekt wie als Ausdruck von Identität. Lilia Antipow, Patricia Erkenberg, Jan Kuča, Christina Meinusch und Alexander Karl Wandinger gehen in ihren Beiträgen ergänzend der Geschichte und den Besonderheiten der Wischauer Tracht nach.

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