PI: Heimat in Dingen – Mitgenommen
Erinnerung an Flucht und Vertreibung
Der Teddybär aus dem Rucksack des kleinen Mädchens aus Brünn, die Hausschlüssel aus Oberschlesien, das selbstgefertigte Schachbrett aus dem Ghetto in Theresienstadt, die Wanduhr des internierten Sozialdemokraten aus Karlsbad, der Blechteller aus dem Lager in Ungarn, die Truhe mit dem doppelten Boden oder das Ehrendiplom der Miss Czechoslovakia aus Prag – alles Dinge, die beispielhaft von persönlichen Schicksalen erzählen, wie sie bis heute Menschen auf der ganzen Welt erleben müssen, die von Krieg, Gewalt und Verfolgung bedroht werden.
2015 wird neben dem Ende des Zweiten Weltkriegs vor siebzig Jahren auch dem Beginn von Flucht, Vertreibung und Deportation der Deutschen aus dem östlichen Europa gedacht. Aus diesem Anlass zeigt das Haus des Deutschen Ostens als einzige staatliche Bildungseinrichtung Bayerns zu den Themen der deutschen Geschichte und Kultur im östlichen Europa die Ausstellung „Mitgenommen – Heimat in Dingen“.
Die persönlichen Erinnerungsstücke, die beim eiligen Aufbruch aus der alten Heimat mitgenommen wurden, haben ihren hohen ideellen Wert für ihre Besitzer nie verloren. Als Zeitzeugen berichten sie von ihren Erlebnissen und lassen die Ängste und Strapazen jener Zeit noch einmal greifbar werden. Ihre „Heimat in Dingen“ ist in der berührenden Ausstellung und in einem zeitgleich erscheinenden Buch zu sehen. Herausgeber ist u.a. Prof. Dr. Andreas Otto Weber, Direktor des Hauses des Deutschen Ostens München beim Bayerischen Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration.