Zeitzeugen gesucht: Wo waren die Amis in Bogenhausen?
München, in den ersten Maitagen 1945: Auf der Tivoli-Brücke lag ein umgestürzter Trambahn-Waggon, um die amerikanischen Panzer aufzuhalten. Aber die Amerikaner kamen natürlich trotzdem. Hier und da klopften die GIs an die Fenster von Privathäusern, verlangten Einlass und gaben den Bewohnern zu verstehen, dass sie ihre Wohnungen zu verlassen hätten. Zahlreiche Villen und Häuser in Bogenhausen wurden so in der unmittelbaren Nachkriegszeit von der US-Army beschlagnahmt und dann als Offizierswohnungen, Casinos oder für die Unterbringung von Displaced Persons oder andere Einrichtungen der US-Army genutzt.
Bis heute erinnern sich die – mittlerweile hochbetagten – Zeitzeugen sehr deutlich an ihre erste Begegnung mit den „Amis“. Viele Münchner waren in den nachfolgenden Jahren in US-Einrichtungen angestellt oder arbeiteten in Privathaushalten von Offiziersfamilien, knüpften persönliche Bande, die oftmals heute noch bestehen.
Jetzt wurde vom Nordost-Kulturverein e.V. und der MVHS-Ost das Projekt „Amis in Bogenhausen“ gestartet. Wer selbst zu diesem Thema von einem interessanten Erlebnis berichten kann oder Fotos oder andere Erinnerungsstücke hat, soll sich bitte melden: Termin für „Zeitzeugen-Interviews“ am Samstag, 7. Februar 2015, von 10 bis 16 Uhr in der Münchner Volkshochschule, Stadtteilzentrum Bogenhausen-Arabellapark, Rosenkavalierplatz 16 /1. Stock oder telefonisch unter: 089 – 91 60 26.
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ISBN: 978-3-86222-099-1 €19,90