Weihnachtsdult und Kripperlmarkt

Weihnachtsmarkt
Der Chemiker Justus von Liebig gab ab 1875 als Werbemaßnahme für seinen „Liebig Company’s Fleisch-Extract“ Sammelbildchen zu verschiedenen Themen heraus. Dieses Bild aus der Serie „Weihnachts-Scenen“ kann man anhand der Türme der Frauenkirche eindeutig München zuordnen.

Der Münchner Christkindlmarkt kann auf eine jahrhundertelange Tradition zurückblicken. Sein Standort am Marienplatz hingegen ist recht neu. Erst seit 1972 findet er an dieser Stelle statt und auch die Bezeichnung „Christkindlmarkt“ hat sich erst in jüngerer Zeit eingebürgert. Im katholischen Bayern wurden die Kinder früher am Nikolaustag beschenkt und die dazugehörige „Dult“ fand rund um diesen Tag statt. Der vorweihnachtliche Markt zog im Lauf der Jahrhunderte mehrmals um: Er fand ursprünglich auf dem Dultplatz, dem heutigen Maximiliansplatz, statt, und wurde noch bis 1938 als „Weihnachtsdult“ auf dem Sendlinger-Tor-Platz abgehalten. Eine Besonderheit im Münchner Advent ist aber auch der Kripperlmarkt, der im Jahr 1757 erstmals erwähnt wird und ein Stück Stadtgeschichte ist. Seit 2011 findet er wieder an seinem historischen Standort in der Neuhauser Straße statt. Hier findet man von der Laterne für den Stall über die Streu für Ochs und Esel bis hin zu den gaben der Heiligen Drei Könige alles, was man braucht, zum zuhause die Krippe aufzubauen. Aber auch Sammler schätzen den Markt wegen seines großen Angebots und der wertvollen Schnitzfiguren, die man hier kaufen kann.

Die beiden Kunsthistorikerinnen und erfahrenen Stadtführerinnen Angelika Dreyer und Martina Sepp laden in ihrem „Münchner Adventskalender“ zu einem Rundgang durch die festlich geschmückte Stadt ein. Sie berichten von alten Bräuchen und Sitten rund um das Weihnachtsfest und verraten, was früher geschenkt, gekocht und gebacken wurde, wo man Kerzen und Weihrauch kaufen kann und wo es die besten Lebkuchenhäuser gibt…