Die Hosenbodenbeschau

Bierprobe mit dem Hosenboden
Bierprobe mit dem Hosenboden

Im 15. Jahrhundert war den Brauern der Ausschank ihres Bieres nur gestattet, wenn zuvor eine Beschau stattgefunden hatte. Dabei wurde das Bier von einem Fünfergremium auf ausreichende Qualität hin sorgfältig überprüft. Genaue Auflagen mussten dabei beachtet werden: Die Begutachter mussten nüchtern sein, durften maximal sechs Biere pro Tag verkosten und der vorherige Genuss von Rettich, Zwiebeln und ähnlichen Lebensmitteln war verboten. Bis ins 16. Jahrhundert wurde neben der Verkostung auch die Bierbeschau mit dem Hosenboden durchgeführt. Dazu wurde der Inhalt einer frischen Mass gleichmäßig auf einer naturbelassenen Eichenholzbank verteilt. Die Prüfer setzten sich dann darauf und wurden zwei Stunden lang mit Speis und Trank bestens versorgt. Nach Ablauf der Zeit standen sie auf Kommando alle gemeinsam auf und wenn dann die Bank an den Böden der vollgesogenen Lederhosen festklebte, hatte der Brauer die Beschau mit Bravour bestanden, da genug Malzzucker in seinem Bier enthalten war.

Die Geschichte des Bierbrauens in München sowie der ansässigen Brauereien, Wissenswertes rund um den Brauvorgang, eine historische Biertour durch die Landeshauptstadt und kuriose Anekdoten rund ums Bier – all das ist vereint in „München und das Bier“ von Astrid Assél und Christian Huber.

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