PI_Freising in der Frühzeit der Fotografie
Freising in der Frühzeit der Fotografie
60 Aufnahmen aus den Jahren 1860 bis 1900
„Der Unterzeichnete empfiehlt sich zur Aufnahme von photographischen Porträts etc. und versichert nur ganz gelungene Bilder abzugeben…“ So machte der Freisinger Lithograf Anton Unthal 1858 in einer Anzeige im „Freysinger Wochenblatt“ auf sein soeben eröffnetes Fotoatelier aufmerksam. Anton Unthal war der erste Fotograf in Freising. Einige der ältesten fotografischen Stadtansichten dürften von ihm stammen.
Lokale Pioniere der Fotografie wie Anton Unthal, Julius Lösch und Franz Ress haben Freising vor oder während eines vielschichtigen gesellschaftlichen, ökonomischen und kulturellen Veränderungsprozesses ins Bild gesetzt. Häufig wurde dabei versucht, über eine kommerziell ausgerichtete Motivwahl hinaus in ihrem Bestand bedrohte Ensembles fotografisch festzuhalten. Das Stadtarchiv Freising verfügt über eine bedeutende Sammlung dieser historischen Fotografien, die weitaus meisten wurden noch nie veröffentlicht. Die ältesten Aufnahmen stammen aus der Zeit um 1860. Es sind Motive, die – gerade noch – ein Bild vom vorindustriellen Leben und Arbeiten zeigen. Noch stehen die Stadttore zum großen Teil, noch läuft ein Stadtbach offen durch die Stadt, noch ist von neuen Wohn- und Arbeitsvierteln außerhalb des historischen Zentrums nur ansatzweise etwas zu bemerken. Die Fotografien aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gehören zweifellos zu den Raritäten der Sammlungsbestände des Stadtarchivs Freising.
Das Buch „Freising in der Frühzeit der Fotografie“ versammelt erstmals 60 historische Aufnahmen aus der Zeit zwischen 1860 und 1900. Der Kernbestand aus der Sammlung des Stadtarchivs Freising wird dabei um einige Fotografien aus den Sammlungen des Historischen Vereins Freising, der Freiwilligen Feuerwehr Freising, des Archivs des Erzbistums München und Freising, der Dombibliothek Freising sowie von privater Seite ergänzt.