PI: Wir spielen, bis keiner mehr kommt!
Die Familie Ringsgwandl macht Theater. Das tun viele in Bayern, ganz speziell im Chiemgau, wo das Volkstheater eine lange Tradition hat. Das Theaterzelt der Ringsgwandls in Riedering am Simssee fällt aber völlig aus dem Rahmen. Und das nicht nur, weil dieses vogelwilde Unikat in der bayerischen Theaterlandschaft kaum mehr etwas mit Volkstheater zu tun hat – auch wenn auf der Bühne Mundart gesprochen wird.
Vor zehn Jahren fiel der Startschuss für das ambitionierte Projekt. Seitdem gibt der Erfolg Theaterchefin Elfriede Ringsgwandl und ihrer ganz eigenen Art, Theater zu machen, recht: Ohne auch nur einen Euro für Werbung auszugeben, ist ihr Zelttheater immer mindestens ein halbes Jahr im Voraus ausgebucht. Mehr als tausend Aufführungen in zehn Jahren, mehr als 100.000 Besucher. Von einem Geheimtipp kann man da schon lange nicht mehr sprechen.
Klaus Bovers erzählt die Geschichte des Theaters, von der Uraufführung des Stücks „Der Himmegugga“ auf einer Wiese in Ecking bis hin zum heutigen Palastzelt in Riedering, wo mit dem „Gsindlkind“ und dem „Zigeunerbauer“ mittlerweile drei von Elfriede Ringsgwandl selbstgeschriebene Stücke täglich aufgeführt werden. Nebenbei erfahren wir vom beeindruckenden Lebensweg der Elfriede Ringsgwandl, von ihren vier Kindern, die alle selbstverständlich zum Theater und auf die Bühne gehören, und von ihrem Mann Erwin, der diesen besonderen Ort in gewaltigen Bildern eingefangen hat.