PI: Traum und Albtraum
Feldafing, am Starnberger See gelegen, ist kein Dorf wie jedes andere: Wegen seiner landschaftlichen Schönheit erlebte der Ort große Transformationen. Aus einem Bauerndorf wurde ein internationaler Fremdenverkehrsort, in der NS-Zeit entstand hier eine NS-Eliteschule und nach 1945 ein Camp mit bis zu 6.000 jüdischen KZ-Lagerüberlebenden, den Displaced Persons. Die Einheimischen mussten sich mit den neuen Gegebenheiten jeweils arrangieren.
Das pädagogische Konzept der 1934 eröffneten N.S.D.-Oberschule, später „Reichsschule“ der NSDAP, setzte auf ideologisch geprägte Gemeinschaft mit Drill, aber auch mit höchst attraktiven Angeboten. Ende April 1945 verließen die Reichsschüler Feldafing und ab Anfang Mai begannen die Opfer des NS-Regimes hier ein neues Leben. 1956 übernahm schließlich die Bundeswehr Teile des Geländes und Feldafing wurde wieder ein Touristenort.
Marita Krauss und Erich Kasberger gehen der wechselvollen Geschichte dieses Dorfes nach, mit dem Ziel, die höchst unterschiedlichen Perspektiven spürbar zu machen und daraus Fragen für heute abzuleiten.
Die Historikerin Prof. Dr. Marita Krauss war von 2008 bis 2023 Lehrstuhlinhaberin für Europäische Regionalgeschichte sowie Bayerische und Schwäbische Landesgeschichte an der Universität Augsburg. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählt die Zeit des Nationalsozialismus und der Nachkriegszeit in Bayern.
Erich Kasberger publizierte zahlreiche Fachartikel, Beiträge und Bücher zur Münchner Stadtgeschichte sowie zur NS-Zeit. Zuletzt erschien im Volk Verlag sein Standardwerk zur Münchner Gestapo („Macht auf Zeit“). Erich Kasberger lebt in Pöcking am Starnberger See.
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ISBN: 978-3-86222-504-0 €39,90