PI: „Sei mir gegrüßt, du Held im Schaumgelock!“
Hopfen und Malz, Reinheitsgebot, Bayern, eiskalt, süffig, Boazn, Schwemme, Biergarten, Paradies, Durst, Rausch, Oktoberfest, flüssiges Brot, Sud, Stammwürze, untergärig, obergärig, hochvergoren, European Beer Star, Gerstensaft, Pils, Weiß-, Bock-, Schwarz-, Rauchbier: A Helles bittschön!, Radlermaß, schlecht eigschenkte Maß, no a Maß, macht hässliche Menschen schön und traurige lustig, unterbierig, Schaumige, Noagal, Tragl, Hirschen, so groß wie der Schliersee, Abendprogramm, Lebenselixier, Liebe – Samma wieda guat!
„Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind.“ So befand jedenfalls Benjamin Franklin. Oder um es mit Moses Wolff zu sagen: „Bier ist neben Musik, Sex und wahrer Liebe die beste Erfindung unseres Schöpfers. Bier spendet Kraft, Bier stärkt das Bewusstsein, Bier macht hellsichtig. Und das gilt nicht nur für die hellen Sorten. Liebhaber des flüssigen Labsals neigen zum Schwärmen, sind begeisterungsfähig. Ihre Geselligkeit ist riesig, sie sind emphatisch, zutraulich, liebenswert und machen gerne Komplimente, sowohl dem Gegenüber als auch dem Getrunkenen. In der Tat: Verherrlichungen von Bier sind keine Seltenheit.“
Volker Derlath, der seit über dreißig Jahren als Fotograf in München und Bayern unterwegs ist, verbindet gerne das Angenehme mit dem Nützlichen: Seine hintergründig heiteren Fotografien zum Bier entstehen in schönster Ausübung einer persönlichen Neigung. Jetzt zeigt er sie unter dem Titel „Sei mir gegrüßt, Du Held im Schaumgelock“ mit Bierlyrik von Goethe bis Gernhardt. Zu jedem Gedicht fand sich das passende Bild von hellsichtigen Biertrinkern und solchen, die es einmal waren. Oder vielleicht war es auch umgekehrt. Jedenfalls bilden Text und Bild die gesamte Bandbreite bierinduzierter Höhenflüge und Tiefschläge ab. Und schon der römische Dichter Horaz wusste: „Gedichte von Wassertrinkern sind in der Regel schlecht und geraten schnell in Vergessenheit.“