PI: Schwefelwasser
Klein-Texas in Oberbayern: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bohrt der niederländische Bergbauingenieur und Pionier der Erdölindustrie Adriaan Stoop an den Ufern des Tegernsees nach Öl und findet – Schwefelwasser. Das Heilwasser und die Investitionen Stoops machen aus dem Bauerndorf Wiessee in kurzer Zeit einen florierenden Kurort von internationalem Rang.
Ein halbes Jahrhundert später reist erneut ein Niederländer an den Tegernsee: Der 17-jährige Abiturient Reinjan Mulder ist tief beeindruckt vom holländischen Kur-Imperium mitten in Oberbayern, vor allem der Aufenthalt im herrschaftlichen Chalet „Haus Jungbrunnen“ wird ihn ein Leben lang prägen. Doch wie, fragt sich der gereifte Autor, fügen sich die Erlebnisse und Erinnerungen aus seiner Jugend in die nationalsozialistische Vergangenheit des berühmten Kurorts ein, wie in seine Weiterentwicklung bis heute?
Mulder begibt sich auf Spurensuche, reist ein zweites Mal nach Bad Wiessee und zurück in den Sommer des Jahres 1966. Was ist echtes Idyll – was verblasst unter dem forschenden Blick des Alters? In der Kombination des Persönlichen mit dem Historischen, manchmal sogar Philosophischen, entsteht eine faszinierende Untersuchung der Geschichte dieses einzigartigen deutsch-niederländischen Kurorts.