PI: Reisen zu bayerischen Denkmälern – Brauhäuser, Bierkeller, Hopfen und Malz
Die Erfolgsgeschichte des bayerischen Biers wird bis heute durch eindrucksvolle, über das ganze Land verteilte Baudenkmäler anschaulich dokumentiert. Brauereien, zum Teil vor Jahrhunderten errichtet und bis heute in Betrieb, mittelalterliche Bierkeller und barocke Sudhäuser, dazu Sommerkeller, Biergärten, Braugasthöfe oder auch Hopfenbauernhöfe – sie alle sind steinerne Zeugen für eine in Altbayern und Franken gleichermaßen tief verwurzelte Biertradition.
Die Zeitreise in die Geschichte des Bierbrauens führt bis ins 13. Jahrhundert zurück: Eine Rechnung über den Bierausstoß aus dem Jahr 1226 belegt, dass schon damals im Regensburger Katharinenspital gebraut wurde. Fast genauso alt ist die – übrigens bis heute gültige – Regelung, die den Pfründnern und Spitalbewohnern einen Schlaftrunk zusicherte, der Bier oder Wein sein konnte. Die Spitalbrauerei ist damit die älteste noch existierende Brauerei in Bayern. Und auch im Barockzeitalter drehte sich in Bayern alles um das Bier: Im Kloster Polling betraute man um 1745 keinen Geringeren als Johann Michael Fischer mit den Planungen für einen Märzenbierkeller, der als einer der wenigen Profanbauten des berühmten Baumeisters ein höchst eindrücklicher Beleg für die Bedeutung ist, die man in bayerischen Klöstern dem Bierbrauen zumaß.
Der unter der fachlichen Federführung des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege entwickelte zweite Band von „Genuss mit Geschichte“ stellt reich bebildert 50 ausgewählte Beispiele vor, jedes von ihnen ist ein authentisches, ein erleb- und begehbares Zeugnis bayerischer Biergeschichte. Das Buch entstand unter Mitwirkung des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege und des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbands. Weitere Herausgeber sind das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie.