PI: Pfaffenwinkel
Pfaffenwinkel – Ein Hauch vom Paradies
Im ohnehin reizvollen oberbayerischen Alpenvorland gibt es einen Landstrich, von dem man glauben möchte, der liebe Gott habe ihn besonders liebevoll modelliert und zusätzlich noch mit kulturellen Schönheiten reich gesegnet. Wegen der vielen Klosterbauten, Kirchen und Kapellen – 159 sollen es sein – wird das Gebiet zwischen Lech und Loisach, das den südlichen Starnberger See, das Weilheimer und das Schongauer Land ebenso wie das Auerbergland umfasst, schlicht „Pfaffenwinkel“ genannt. Der Raistinger Dorfpfarrer Franz Sales Gailer prägte um die Mitte des 18. Jahrhunderts den eingängigen und auf den eigenen Berufsstand bezugnehmenden Begriff.
Benediktbeuern, Schlehdorf, Polling, Wessobrunn, Dießen, Rottenbuch, Bernried, Beuerberg, Steingaden und Andechs: In kaum einer anderen Region in Deutschland gibt es eine derartige Dichte an Klöstern. Die in Wessobrunn geborenen Brüder Dominikus und Johann Baptist Zimmermann schufen mit der Wallfahrtskirche „Zum Gegeißelten Heiland auf der Wies“, als „Wieskirche“ weithin bekannt, ein vollendetes Gesamtkunstwerk des Rokoko, das zum Weltkulturerbe zählt. Weitere bekannte Wallfahrtskirchen stehen auf dem Hohenpeißenberg, in Vilgertshofen und in Ilgen.
Es ist aber nicht nur die barocke Kirchenkunst, es ist auch die Schönheit der Natur, die den Pfaffenwinkel zu einem beinahe paradiesischen Ort auf Erden macht, die Erhabenheit der sich im Süden auftürmenden Bergmassive von Karwendel und Wetterstein, die Wälder auf den sanften Hügeln, die verschneit aussehen, als hätte sie ein Zauber berührt, das Glitzern der klaren Seen und die stimmungsvollen Moore mit ihrem Spiel der Farben im Wechsel der Jahreszeiten.
In mehrjähriger Recherchearbeit haben der Journalist Manfred Amann und der Fotograf Hubert Mayer die Geheimnisse von Land und Leuten, von Bergen, Tälern und Seen, von Geschichte und Geschichten, von Brauchtum und Tradition aufgespürt. Entstanden ist eine bildgewaltige und facettenreiche Liebeserklärung an den Pfaffenwinkel.