PI: Extrem Bayerisch
Ottfried Fischer und Roger Fritz
Extrem Bayerisch: Kabarett in Buchform
Maibaumaufstellen, Maibaumkraxeln, Fingerhakeln, Ochsenreiten, Schuhplattln, Fußballspielen, Kampfsaufen, Fischerstechen, Isarsurfen, Schafkopfen, Schnupfen, Wallfahren – das sind im Wesentlichen die Sportarten, bei denen sich das bayerische Wesen in seiner eher extremen Ausformung offenbart. Wobei ja Ottfried Fischer der Meinung ist, dass „extrem“ in Kombination mit „bayerisch“ einen Bedeutungswandel erfährt und dann ganz einfach „normal“ heißt.
Der Bayer an sich ist extrem. Dazu gehört auch die Tatsache, dass er sich in den aberwitzigsten Disziplinen, den körperlichen wie den geistigen, mit größter Hingabe verausgabt. Daher würde er auch – in aller Bescheidenheit – eine Beurteilung tolerieren, die ihn als Kleinod der Schöpfung definiert. Diese Selbsteinschätzung als ethnisches Juwel erklärt auch, warum man gerne sagt: Der Bayer ist nicht zu fassen.
„Extrem Bayerisch“ heißt der in jeder Hinsicht üppige Bildband, für den sich Ottfried Fischer, der in vielerlei Hinsicht größte aller Bayern, und Roger Fritz, einer der bekanntesten und umtriebigsten Fotografen Bayerns, zusammengetan haben: Extrem gute Bilder illustrieren extrem hintersinnige Texte. Man könnte auch sagen: Kabarett in Buchform.
Der 1936 geborene Roger Fritz gewann bereits als 20-Jähriger seinen ersten Photokina-Preis. Als einer der Mitbegründer der legendären Zeitschrift TWEN beeinflusste er viele Jahre maßgeblich die Bildsprache im Fotojournalismus. 2007 wurde er mit dem namhaften Lead Award für Reportage ausgezeichnet. Ausstellungen sorgen weltweit für Aufmerksamkeit – so 2011 in den Räumen der White Columns in New York. Der Fotograf, Filmemacher und Schauspieler lebt in München.
Der Schauspieler und Kabarettist Ottfried Fischer, Jahrgang 1953, erhielt zahlreiche Auszeichnungen – vom Salzburger Stier 1985 bis zum Deutschen Fernsehpreis für sein Lebenswerk 2013. Er war Hauptdarsteller in den TV-Serien „Irgendwie und Sowieso“, „Der Bulle von Tölz“ und „Pfarrer Braun“. Als Gastgeber moderierte er bis 2012 seine monatliche Kabarettsendung „Ottis Schlachthof“. Mit seinen kabarettistischen Soloprogrammen und seiner Band „Ottfried Fischer & Die Heimatlosen“ tritt er deutschlandweit auf.