PI: Erinnerungskultur und Lebensläufe

Erinnerungsräume zwischen Bayern und Böhmen
Grenzüberschreitende Perspektiven der Vertreibung

Die Erinnerung an die Vertreibung der Sudetendeutschen nach 1945, an ihre Ankunft in der neuen Heimat und den langen Prozess der Integration wird getragen von den Menschen, die damals ganz neu beginnen mussten: Ihre Lebensläufe, ihre sozialen Netzwerke und ihre Traditionen prägen eine Erinnerungskultur, die nicht nur in das Familiengedächtnis, sondern auch in die öffentliche Wahrnehmung Eingang gefunden hat.

Aber wie verändern sich die Erinnerungen? Wie erleben die Enkel den Bruch in ihrer Familiengeschichte? Wie erinnern sich die Tschechen an die „deutsche“ Vergangenheit ihrer Wohnorte? Zwischen hüben und drüben, zwischen dem Aufnahmeland Bayern und den mittlerweile tiefgreifend veränderten Kulturlandschaften Böhmens und Mährens, entstehen Erinnerungsräume, an denen die ehemaligen wie die heutigen Bewohner teilhaben.

Die Ergebnisse des Interview- und Forschungsprojekts „Sudetendeutsche Vertriebene in Bayern“ werfen ein neues Licht auf ein Kapitel bayerischer Geschichte, das bis in die Gegenwart reicht. Die Herausgeber Marita Krauss, Sarah Scholl-Schneider und Peter Fassl sowie ein Team von Autoren befragten Zeitzeugen und deren Familien oder begaben sich auf Spurensuche in tschechischen und deutschen Archiven. So wird einer der prägendsten Migrationsprozesse der europäischen Nachkriegsgeschichte aus neuer Perspektive dokumentiert. Private Fotografien und ihre Geschichten bieten ebenfalls ungewöhnliche Zugänge.

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