PI: Die Werdenfelser Fasnacht und ihre Larven
Die Werdenfelser Fasnacht und ihre Larven
Man muss nicht nach Afrika oder in die Südsee reisen, um fremde Kulturen und archaische Maskenrituale zu erleben. Gerade einmal hundert Kilometer südlich von München ist mit der Werdenfelser Fasnacht bis heute ein zutiefst bayerischer, aber dennoch beinahe bizarr anmutender Brauch lebendig.
Seit mindestens 500 Jahren gibt es die Werdenfelser Fasnacht. Noch heute verkleiden sich jedes Jahr wieder die erwachsenen Männer der Region, um „Rituale“ auszuführen, die noch nicht durch touristischen Druck totorganisiert wurden. Die hölzernen Larven befinden sich meist seit Generationen im Familienbesitz. Diese wertvollen Schnitzarbeiten sind von einer Klarheit, die weit von jeder Zirbelstubenästhetik entfernt ist.
Die kostbarsten Stücke, insbesondere die berühmten „Kirchenlarven“ werden jedoch als Familienschätze strengstens gehütet und verlassen für gewöhnlich nie mehr das Haus. Selbst in Museen sind solche Larven nur äußerst selten anzutreffen. Die in diesem Buch versammelten Larvenporträts sind deshalb eine kleine Sensation. Ergänzt um die bisher umfangreichste Zusammenstellung schriftlicher Quellen und historischer Fotos legt der „Wahlmittenwalder“ Dirk Eckert jetzt das Standardwerk zur Werdenfelser Fasnacht vor.