PI: Der Salvator am Nockherberg
Fast drei Millionen Fernsehzuschauer verfolgen alljährlich die
Live-Übertragung der Salvatorprobe auf dem Nockherberg. Während der kommenden fünften Jahreszeit regiert auf der beschaulichen Anhöhe in Münchens Osten der rauschhafte Exzess – und das bereits seit Jahrhunderten. Quer durch die Gesellschaft kommen die Menschen zusammen, vereint durch das berühmtberüchtigte Starkbier.
Die von der Münchner Paulanerbrauerei organisierte Veranstaltung hat ihren Ursprung in klösterlicher Braukunst, denn der Salvator wurde zuerst von Paulanermönchen in der Vorstadt Au kreiert. Nach der Säkularisation führte der Brauer Zacherl den Sudbetrieb weiter. Trotz jahrzehntelangen Starkbierverbots versorgte er die Münchner illegal mit dem begehrten hochprozentigen Hopfengetränk. Der Starkbierausschank im Salvatorkeller entwickelte sich neben dem Oktoberfest zum beliebtesten Volksfest der Landeshauptstadt.
Richard Winkler erzählt die Geschichte des weltberühmten Gerstensaftes, von ausgelassener Fröhlichkeit, deren versuchter Unterdrückung und einem Lebensgefühl, das nie unumstritten war und doch maßgeblich für das Münchner Selbstverständnis blieb. Zahlreiche, bislang kaum bekannte Bilder lassen den farbenfrohen Streifzug erlebbar werden und zeugen von mancher Prominenz, die dem Ruf des Salvator bereits gefolgt ist.