PI: Der Münchner Adventskalender
Klaubauf, Klöpfeln und Kletzenbrot:
Die schönsten Münchner Adventsbräuche in 24 Kalendergeschichten
Mariä Empfängnis war einst der Tag für die Weihnachtsbäckerei und am Thomastag wurde die Mettensau geschlachtet. In den Losnächten versuchten die Mädchen, mit Pantoffelwerfen und Bettstatttreten einen Blick in die Zukunft zu erhaschen oder gar das Schicksal zu beeinflussen. In den Rauhnächten wurden Kammern und Ställe geräuchert, um bösen Zauber abzuhalten. Das Scherzl des Kletzenbrots war ebenso ein Liebesgeschenk wie der an Johanni geweihte Wein.
Aufklärung und Säkularisation konnten den alten – oftmals mehr vom Aberglauben als von der Volksfrömmigkeit geprägten – bayerischen Advents- und Weihnachtsbräuchen nichts anhaben. Die aus dem protestantisch geprägten Norden „Zuagroasten“ aber brachten Adventskranz und Christbaum mit, die schon bald auch in den Stuben der Münchner Paradeisl und Barbarazweige als Weihnachtsdekoration ablösen sollten.
Die beiden Kunsthistorikerinnen und erfahrenen Stadtführerinnen Angelika Dreyer und Martina Sepp haben für das vom Münchner Bildungswerk herausgegebene Buch schönsten Münchner Adventsbräuche zu 24 ebenso fundierten wie unterhaltsamen Kalendergeschichten zusammengestellt. Sie führen ihre Leser zu bekannten und unbekannten Orten in der Stadt, an denen man heute noch Geschichte und Brauchtum erleben kann. Und ganz nebenbei verraten sie, was früher zu Weihnachten gebacken und gekocht wurde, wo man Kerzen und Weihrauch kaufen kann und wo es die besten Lebkuchenhäuser gibt.