Presseecho: „Nichts für die Ewigkeit“

 

Federzeichnung von 1885: Links geht es zum Tal, rechts zum Viktulienmarkt. Die Heilig-Geist-Kirche (links) steht noch heute, die Fleischhalle im Vordergrund wurde 1885 abgebrochen.

Süddeutsche Zeitung vom 13. Januar 2011: „Nichts für die Ewigkeit“

 

„Die [Münchner] Altstadt – man mag das bedauern oder nicht – ist kein auf Ewigkeit angelegtes Freilichtmuseum. Wenn es eine Konstante gibt, dann ist es der Wandel. Dieser Wandel, schreibt der Historiker Karl Gattinger in seinem soeben erschienen Buch ‚Das alte München‘, ist geradezu das Charakteristikum der Münchner Innenstadt. Über Jahrhunderte hinweg hat wohl jede Generation innerhalb der Stadtmauern ihre architektonischen Zeichen gesetzt, die in den seltensten Fällen unverändert blieben. […]. Interessant wird […] [dieser Befund], wenn der Leser konkret erfährt, was sich gewandelt hat und warum. Vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart lässt Gattinger die Baugeschichte der Altstadt Revue passieren – ebenso kühl wie kenntnisreich. Wer ausuferndes Bedauern über das unwiederbringliche Verschwinden architektonischer Schätze erwartet, wird womöglich enttäuscht sein. Dies überlässt der Autor – und das ist durchaus ein Verdienst – dem Leser. Gattinger schildert in seinem mit vielen historischen Ansichten illustrierten Buch den baulichen Wandel als Ergebnis sozialer, ökonomischer und politischer Entwicklungen.“