Sommergeschichten 2014: Rezepte für alle Daheimgebliebenen

Lisa mit dem Zwetschgenkuchen
Viel Erfolg und guten Appetit!
Volk Verlag-Mitarbeiterin
Lisa Krämer

Persönliche Empfehlung aus dem Volk Verlag

Ein Zollpfund Mehl, ein Schoppen Bier und ein Loth Zucker – sagt Ihnen das genau so wenig wie mir? Ich jedenfalls musste erst einmal meine Oma fragen, damit der Kuchen gelingen konnte. Obwohl im Deutschen Reich schon um 1870 das metrische System eingeführt wurde, waren diese volkstümlichen Mengenangaben auch Anfang des 20. Jahrhunderts noch stark verbreitet. Vor allem in Koch- und Backrezepten wurden sie benutzt, wie auch in „Was hamma gessn?“. Ein wahrer Schatz sind die vielen Originaldokumente, die der Autorin Steffi Kammermeier zur Verfügung standen. Knapp 50 Rezepte aus alten Haushaltsbüchern und Überlieferungen ihrer Familie machen Lust auf die Küche unserer Großeltern. Gefüllte Tauben (die bei uns daheim als wahrer Festtagesschmaus gelten), Kartoffelmaultaschen oder Schlangengurken sind zum Beispiel im Originalton niedergeschrieben.Ein wahres Gedicht ist auch der Zwetschgenkuchen, den Sie jetzt in der Zwetschgenzeit unbedingt ausprobieren müssen! Ach ja, ein Zollpfund sind 500g, ein Schoppen 0,5 l und ein Loth ca. 15g – hätten Sie’s gewusst?
Meine Oma war jedenfalls begeistert und schwelgte in Erinnerungen: „Genau so war’s! Du kannst dir des ja gar nimma vorstellen! Schau, früher …“.

Zwetschgenkuchen wie zur Kaiserzeit
Von 16 Lth Mehl, 10 Lth Butter, 2 Eier, ein wenig Salz, einen Eßlöffel voll Zucker detto (dito) sauren Rahm macht man einen festen Teig, walge ihn 2 Mal aus, schlägt ihn zusammen und läßt ihn an einem kühlen Ort 2 Stunden lang zugedeckt liegen.
Herauf walge man ihn noch 3 Mal aus, das letzte Mal in der Größe des Bleches, welches dünn, aber gut mit Butter bestrichen wird, legt die Zwetschgen darauf, rüdle (abrunden) außen den Teig ein wenig ab, bestreiche dann den Rand mit Eiweiß und laße ihn 1/2 Stunde im Rohr, bis er schön gelb gebacken ist.

Kochkäse – die Alternative zum O’batzn aus Churfranken
Die kleinste mobile Brauerei der Welt, eine Allgäuer Bier-Käse-Wanderung oder die einzige bierbrauende Nonne der Welt: Der bekannte Hörfunkjournalist Gerald Huber hat es sich zur Aufgabe gemacht, Brauchtum, Historisches und Kurioses rund um die Handwerkskunst des Bierbrauens zusammenzutragen. Eine besondere Empfehlung des Traditionsgasthaus „Zum Riesen“ ist der Kochkäse, der perfekt zu einer kühlen Maß im Biergarten passt! >> zur Leseprobe mit Rezept

Eine 100 Jahre alte Isarforelle
Die Umgebung um Bad Tölz ist auf jeden Fall eine Reise wert – sei es, um über die historische Marktstraße zu flanieren, Berggipfel zu besteigen oder in eines der zahlreichen Gasthäuser einzukehren. Und um schon mal in Stimmung zu kommen, bereiten Sie doch eine schmackhafte Isarforelle zu, so, wie sie die Flößer schon vor hunderten von Jahren gegessen haben! >> zur Leseprobe mit Rezept