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Münchner Geschichte(n) 1/2010: Unsere Jahre in Ramersdorf und Berg am Laim
Liebe Leserin, lieber Leser,München in den 1940er Jahren – die junge Siedlung Neu-Ramersdorf liegt damals noch am unmittelbaren Stadtrand, umgeben von Wiesen und Feldern: „Da ist dann bloß mehr das kleine Kapellerl in der Echardinger Straße gekommen“, erinnert sich ein Bewohner der ersten Stunde, der damals noch ein Kind war. „Da ist die erste Bombe rein, die auf München geflogen ist. Da hat einer einen Notabwurf gemacht“. |
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Die Echardinger Kapelle auf einer Bildpostkarte der 30er Jahre. |
Eine junge Bewohnerin von Neu-Ramersdorf im August 1944 im zerbombten München. | Der Flieger war von einer Flak getroffen worden und versuchte sich zu retten, indem er Bomben abwarf. „Nicht gezielt, sondern weil er das Gewicht loswerden musste […] Und da sind auch ein paar Häuser beschädigt worden durch den Notabwurf.“ (Die Kapelle wurde übrigens nach dem Krieg wieder aufgebaut.) |
Eine Kindheit in der neu erbauten Siedlung Neu-Ramersdorf war durchaus zweischneidig: Zwänge und Schrecken von Krieg und NS-Zeit einerseits; auf der anderen Seite boten Kiesgruben, Ziegelstadel und endlose Wiesen Freiheit und Abenteuerspaß. Neu-Ramersdorf war seit dem Bau um 1930 ein Paradies für spielende Kinder – und davon gab es zur Genüge in der Siedlung, die aus gutem Grund die „Kinderreichen-Siedlung“ genannt wurde. Auch im Winter luden Plätze wie das Huberl-Bergerl zum Rodeln ein und vereiste Straßen wurden zu Schlittschuhbahnen umfunktioniert. | ||
Rodelnde Kinder im Winter 1940 auf dem Huberl-Bergerl (Foto: Archiv Stadtteilgeschichte Ramersdorf e.V.). |
Die Kinder von damals sind mit der Siedlung alt geworden; einige von ihnen leben noch heute dort – und erinnern sich zurück: Hitlerjugend, Bombenhagel, Nachkriegsnot und Wirtschaftswunder. Auf Basis ihrer Erinnerungen entwirft Erich Kasberger ein Stück Münchner Zeitgeschichte; mit viel Bildmaterial folgt er der Baugeschichte der Siedlung und den persönlichen Schicksalen ihrer Bewohner. | ||
Schulklasse auf den Ruinen des Pfarrhofs von St. Pius, um 1946 (Ausschnitt; Foto: Archiv Stadtteilgeschichte Ramersdorf e.V.). |