Bayerische Geschichte(n), 3/2017: Packende Texte mit handgemachter Musik
Liebe Leserin, lieber Leser,
ein Mann, getötet durch 50 Messerstiche. Eine zweite Leiche folgt, Gesicht unkenntlich, feige vor eine einfahrende U-Bahn gestoßen. Die Münchner Kripo-Kommissarin Andrea Mangfall löst ihren zweiten Fall im Volk Verlag und hat alle Hände voll zu tun – ebenso wie Autor Harry Kämmerer, der den zweiten Band der Reihe „Mangfall ermittelt“ zum Münchner Krimifestival vor ausverkauftem Haus vorstellte.
28. März 2017. Tatort: Theater Drehleier, Haidhausen. Harry Kämmerer tritt um 20 Uhr auf die Bühne und fängt an zu sprechen. Zu lesen. Sein Buch vorzustellen. Schnell wird klar, dass es sich hier nicht um eine gewöhnliche Lesung handelt. Mehrstimmig wird der Krimi zum fesselnden Hörspiel. Kommissarin Mangfall bekommt ihre eigene Stimme, Dialoge werden teilweise in Dialekt gelesen – und als Highlight erhält jede Szene ihren musikalischen Hintergrund. An den Mikros, mit ihren Gitarren in den Händen, ziehen der Bluesmusiker Reinhard Soll und der junge Münchner Songwriter Paul Kowol die Blicke auf sich. Seine handgemachten Lieder und die genialischen Soli von Soll liefern den perfekten Sound zum Buch.
Nach zwei Stunden endet die Lesung mit einem – wie kann es bei einem Krimi anders sein – ordentlichen Cliffhanger. Das Publikum ist begeistert. Doch was macht Kämmerers Bücher so erfolgreich? Ist es die Münchner Kulisse, die, vom Autor extrem genau beobachtet und frei von Klischees, den Leser mit vertrauten Schauplätzen lockt? Oder ist es Kämmerers außergewöhnlicher Stil, ungeschönt, immer wieder überraschend poetisch und voll schelmischem Humor? Vermutlich beides. Denn Kämmerer beherrscht das Fach der spannenden Unterhaltung und beweist dies erneut mit „Mangfall ermittelt: Absturz“.
Nach dem erfolgreichen ersten Band der Reihe „Mangfall ermittelt“ folgt nun die Bewährungsprobe für Kämmerers Kommissarin der ungewöhnlichen Art. In „Absturz“ bekommt es Andrea Mangfall mit vier Leichen und einem Phantom zu tun: Ein Irrer stößt zu später Stunde scheinbar wahllos Leute vor einfahrende U-Bahnen …