Bayerische Geschichten 14/2023: Die mit Abstand besten Cafés

Liebe Leserin, lieber Leser,

nicht nur in der kalten Jahreszeit sehnt man sich von Zeit zu Zeit nach einem gemütlichen Plätzchen, an dem man es sich bei Kaffee und Kuchen gutgehen lassen kann – wie gut, dass München die Heimat einer lebendigen und vielfältigen Café-Szene ist. Unsere Autorin Diana Hillebrand hat sich für Sie auf die Suche gemacht und die 73 schönsten Cafés in und um München in ihrem handlichen Genussführer „Zuhause im Café – der Guide“ versammelt. Die kleinen, oftmals versteckt liegenden Genuss-Oasen sind unbedingt einen Besuch wert und haben das Potenzial, für einen köstlichen Moment zu einem zweiten Zuhause zu werden.

Alle Möbel und Accessoires im Fika kann man kaufen und sich damit ein neues Stück „Zuhause“ mit nach Hause nehmen (Foto: Alina Allmayer).

Die Inspiration für ihr Café im Münchner Westend hat Betreiberin Claudia Lenhart in Norwegen und Schweden gewonnen, wo sie und ihre Eltern früher immer mit dem Camper unterwegs waren. „Fika“ bedeutet sinngemäß „gemeinsam Pause machen, um auf andere Gedanken zu kommen“, und in ihrem Ladencafé, dessen Einrichtung an ein gemütliches Wohnzimmer erinnert, gelingt das besonders gut. Schnell fallen die Preisschilder an den Möbeln und Accessoires ins Auge, denn alles – Stühle, Tische, Sessel, Kissen, Kerzen, Gläser, Leuchten, Vasen – kann man kaufen. Und wenn der Hunger kommt, gibt es köstliche Zimtschnecken, Kuchen, Croissants, hausgemachtes Knuspermüsli oder Sandwiches, deren Namen an Astrid Lindgrens Kinderbuchklassiker erinnern. Beim Kaffee hat sich das Fika für ein besonderes Projekt entschieden. Die Rösterei „Bean United“ aus Oberhaching spendet pro Kilogramm verkauften Kaffee 2,50 Euro an die Welthungerhilfe.

Im Brother Mill wird nichts dem Zufall überlassen: Hier wird auf handverlesene, hochwertige und regionale Produkte geachtet (Foto: The Brother Mill Café & Bakery).

Mitten im Münchner Stadtteil Sendling befindet sich das Café „The Brother Mill“, das nach der nahen U-Bahn-Station Brudermühlstraße benannt ist. Der Innenbereich ist wohnlich eingerichtet, mit warmen Farben, Holzmöbeln, Pflanzen und Bildern an der Wand. Verantwortlich für diese perfekte Symbiose aus Café und Bäckerei – für die frischen Semmeln stehen die Sendlinger am Wochenende auch gerne mal an – sind Madita (Maja) Nußbaumer und ihr Freund Thomas Siebeck, die sich während der Studienzeit im Vorgängercafé, in dem sie damals beide arbeiteten, kennengelernt haben. Als dessen Schließung bevorstand, beschlossen die beiden spontan, ihr Lieblingscafé zu übernehmen. Ihre Gäste verwöhnen sie mit einer Auswahl an Pancakes, Kuchen, fruchtigen Törtchen – und natürlich hervorragendem Kaffee aus der Rösterei „Gscheid Haferl“ in Bad Kötzting.

Die Cafébetreiberin geht regelmäßig auf den Markt und überlegt sich dann spontan, was in ihrem Café auf den Tisch kommt (Foto: Johannes Schimpfhauser).

In einer kleinen Nebenstraße der Fußgängerzone von Bad Tölz verbirgt sich ein Café mit fast royaler Anmutung: türkisfarbene Wände mit großem Blumendekor, vergoldete Spiegel, ein Kronleuchter und weiße Stühle mit farblich abgestimmten Kissen. Den Rahmen bilden Holzregale, in denen hübsche Wohnaccessoires und Dekorationsartikel angeboten werden. Die herzliche Cafébetreiberin Snezana Schreibauer stellt sich gern als „Frau Schnee“ vor, weil sich das jeder merken kann. Sie ist Gastgeberin aus Leidenschaft und backt und kocht ausnahmslos mit frischen Zutaten. Die Gerichte sind so vielseitig wie sie selbst: slowenisch, kroatisch, deutsch – und mit ganz viel Herz. 2018 wurde das Café vom Gourmet-Magazin „DER FEINSCHMECKER“ als eines der besten ausgezeichnet.