PI: Ungehört – Die Geschichte der Frauen

Ob bei der Flucht vor Kriegsende oder während der erzwungenen Vertreibung – das Verlassen der Heimat war keine geplante Ausreise. Frauen waren dabei die Ersten, die sich zusammen mit Kindern und Alten auf den Weg aus dem östlichen Europa durch das Kriegs- und Nachkriegschaos begeben mussten.

Am Ende der beschwerlichen Reise ins Ungewisse stand das Leben in rundum beengten Verhältnissen. Der Alltag musste neu organisiert, Wohnungsprobleme gelöst, Verwandte ausfindig gemacht und Lebensmittel beschafft werden. Viele Männer waren gefallen oder noch nicht aus dem Krieg und der Kriegsgefangen- schaft zurückgekehrt und die Hauptverantwortung lastete weiterhin auf den Schultern der Frauen. Zum schmerzlichen Heimatverlust und dem Ringen um ein neues Zuhause kamen u.a. die Benachteiligungen auf dem Arbeits- wie auf dem umkämpften Heiratsmarkt.

Die Publikation beleuchtet die Zeit des ausgehenden Zweiten Weltkriegs und die entbehrungsreichen Nachkriegsjahre bis in die 1970er Jahre. Begleitend dazu wird an verschiedenen Orten eine Wanderausstellung gezeigt. Ab 31. Oktober ist sie in Wiesbaden zu sehen.

Das „Fehlende“ wirkt lebenslang als heftiger, tief einschneidender Schmerz. Es kann nicht repariert, nicht angestückelt, nicht heil gemacht werden. Ich spüre den Verlust fast jeden Tag – mal schwächer und mal stärker. Zeitzeugin Emma Weis

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