PI: Verfemt – Verfolgt – Vernichtet
Spätestens ab dem Jahr 1871 kann gesichert von jüdischem Leben in den Städten Freising und Moosburg gesprochen werden. Menschen jüdischen Glaubens bauten sich hier eine Existenz auf und wurden schnell zu geachteten Mitgliedern der Gesellschaft. Eine Erfolgs-geschichte – bis zur „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten im Jahr 1933. Einst angesehene Geschäftsleute sahen sich nun mit Verfolgung, Ent-eignung und Vertreibung konfrontiert, ganze Familien fielen in den Vernichtungslagern dem NS-Terrorregime zum Opfer.
Dr. Guido Hoyer legt nun erstmals eine Gesamt-darstellung des jüdischen Lebens und seines Untergangs im Landkreis Freising vor, von der Ansiedlung erster jüdischer Familien und deren Leben bis 1933 über den virulenten Antisemitismus, der im städtischen Milieu Freisings bereits spürbar war, bis zu Vertreibung und Vernichtung. Er spürt dem Schicksal der vielen deportierten und ermordeten Freisinger Juden, aber auch der einzelnen Überlebenden nach und stellt die Frage nach der Aufarbeitung der Verbrechen. Forschungsgeschichtliches Neuland wird mit der Ein-beziehung der Lebensläufe der im NS-Jargon „jüdische Mischlinge“ genannten Verfolgten betreten.
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