PI: Mangfall ermittelt
Mangfall ermittelt – Der erste Fall: Filmriss
Harry Kämmerer hat eine Neue: Andrea Mangfall. Die Oberkommissarin ist hauptberuflich bei der Münchner Mordkommission beschäftigt und wurschtelt sich den Rest der Zeit durch ihr komplexes Privatleben in der bayerischen Landeshauptstadt. Warum eine Frau als Hauptfigur? Ganz einfach: Weil man das Feld nicht nur den einsamen Wölfen überlassen sollte. Alkohol trinkt Andrea auch, aber nicht, um ihre Einsamkeit zu betäuben, sondern weil sie im (noch) jugendlichen Überschwang manchmal das richtige Maß nicht kennt.
Buy local, think local … Warum nicht auch write local? Tu ich ja eh schon, dachte sich Harry Kämmerer. Der Münchner Krimiautor schreibt am liebsten über Sachen, die vor seiner Haustür passieren, also in München. Und „lokal denken“ heißt ja auch ein bisschen genauer hinschauen, wer was macht hier in der Stadt: „Da gibt es zum Beispiel dieses Schild an dem Haus an der Straße, wo ich so oft langfahr – wie es in dem alten Trucker-Song heißt. Ich bin ja eher mit dem Radl unterwegs, aber jeden Tag komm ich auf meinem Weg zur Arbeit an diesem Schild vorbei: Volk Verlag. Ein feiner Verlag, wie ich jetzt weiß, mit Themen, die auch meine sind: München, die Stadt, das Land, die Leute hier. Warum also nicht mal ein Buch mit den direkten Nachbarn machen? Da sind die Wege kurz und die Gedanken ähnlich.“ Dachte er sich. Und erfand Andrea Mangfall.
Auch Andrea Mangfall fährt mit dem Rad durch die Stadt. So an einem Tag, als der Himmel über München alles andere als weißblau ist: „Die Wolken haben eine giftige Farbe. Schwefel. Nur wenige Autos, fast keine Leute unterwegs, kaum Sound. Als würde die Stadt die Luft anhalten. Alles elektrostatisch aufgeladen. Beim Polizeipräsidium knallt es. Ein violetter Blitz spaltet den jetzt dunkelgrünen Himmel. Andrea schafft es gerade noch ins Gebäude, bevor alles hinter einem Hagel-Vorhang verschwindet. Sie starrt in den Sturm. Weißes Rauschen. Wie in ihrem Kopf. Vier Tote in einer Woche, das ist zu viel!“