PI: Flachs für das Reich
Flachs für das Reich. Das jüdische Zwangsarbeitslager „Flachsröste Lohhof“ bei München
Die Geschichte der Flachsröste Lohhof handelt von Zwangsarbeit und von der Verfolgung der Juden in München. Sie steht exemplarisch für die rassistische Gewaltpraxis des NS-Regimes. Das „Jüdische Arbeitskommando Lohhof“ war eines der größten und gefürchtetsten Münchner Zwangsarbeitslager.
Die mehr als 140 engbeschriebenen Seiten mit Notizen des jüdischen Lagerleiters Rolf Grabower geben Aufschluss über eine Geschichte, die lange Zeit in Vergessenheit geraten war. Der Historiker Maximilian Strnad, ein ausgewiesener Fachmann für die Geschichte des Nationalsozialismus und die Jüdische Geschichte, hat dieses einzigartige historische Dokument und andere bislang unbekannte Quellen erstmals für das nun vorliegende Buch ausgewertet.
Vor allem junge Frauen wurden in der Flachsröste zu harter körperlicher Arbeit gezwungen. Dieses Buch schildert ihre Entrechtung und ihre Ausbeutung, auf die meist Deportation und Ermordung folgte. Ihr Los hing von wenigen Akteuren ab. Biografische Skizzen verdeutlichen, wie der jüdische Lagerleiter, der deutsche Vorabeiter oder der für die Kontrolle des Lagers zuständige SA-Mann die ländliche Idylle der Flachsröste für die Frauen zur „Hölle von Lohhof“ machten.