PI: Maxvorstadt – Zeitreise ins alte München
Das lauschige Gartenhäuschen, in dem Lola Montez den König empfing, das in Altmünchen höchst populäre „Englische Café“ am Maximiliansplatz, in dem sich die honorigen Mitglieder des Vereins „Altengland“ trafen, die Königliche Erzgießerei, in der zwischen 1844 und 1850 unter den strengen Augen von Ferdinand von Miller die Bavaria entstand, oder das Geburtshaus von Kaiserin Sisi und das elegante „Fotoatelier Elvira“, die beide für die Zufahrtsstraße zum „Haus der deutschen Kunst“ abgerissen wurden – das sind nur einige wenige Stationen einer Zeitreise in die Maxvorstadt.
Unter allen Stadtvierteln hat die Maxvorstadt zweifelsohne die glanzvollste und zugleich die problematischste Geschichte. Die Vorstadt jenseits des ehemaligen Schwabinger Tors war das Muster aller kühnen Stadterweiterungspläne, ihr galt die Zuneigung König Ludwigs I., auf ihrem Areal verwirklichte er seinen Traum vom „Isar-Athen“. Die einzigartige Ausstrahlung der Maxvorstadt erregte jedoch auch früh die Aufmerksamkeit der Nationalsozialisten, die hier ihre Parteigebäude errichteten und den prächtigen Königsplatz zu einer primitiven Aufmarschbasis und banalen Kultstätte erniedrigten.
Der bekannte Historiker Dr. Richard Bauer, ehemals Leiter des Stadtarchivs München, beleuchtet die politisch-kulturelle Ambivalenz dieses Stadtteils, der bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt hat. Die exzellenten und teilweise noch nie gezeigten Bilder aus den umfangreichen Fotosammlungen des Stadtarchivs illustrieren diese Zeitreise in die Maxvorstadt.