Ein „Blödsinnskönig“ mit Flugangst

Karl Valentin als "Loreley"
Karl Valentin als „Loreley“

Geschickter Handwerker, Verleger und Schriftsteller, Filmemacher; all diese Berufe und noch viele mehr übte er aus. Ach, und dann war er ja auch noch „Blödsinnskönig“: Karl Valentin, der bayerische Charlie Chaplin.

Der Sohn eines Tapezierermeisters war ein echter Münchner Lausbub. Karl Valentin schnupperte das erste Mal auf dem Mariahilfplatz und in den Gaststätten ringsherum Bühnenluft und tobte sich mit seinen rabiat gekürzten Fassungen von „Faust“ oder dem „Freischütz“ aus. Sein Komikertalent wurde jedoch erst später von dem Dichter Ludwig Ganghofer entdeckt, der ihm finanziell unter die dürren Arme griff. Seinen Durchbruch feierte er als „Skelettgigerl“ auf der Bühne im „Frankfurter Hof“. Nun wurde er nach Zürich,Wien oder Berlin geladen, sogar Amerika wollte den Humoristen sehen. Karl Valentin lehnte ab: „Um Gottes Willen, das Flugzeug könnt‘ abstürzen, das Schiff untergehen.“ Auch ein „Blödsinnskönig“ hat schließlich seine Ängste.

Auf den Spuren von Karl Valentin durch München schlendern, dazu lädt der München-Mini „Karl Valentin“ von Alfons Schweiggert ein. Ein Tourenplan erläutert die einzelnen Stationen im Leben dieses außergewöhnlichen Künstlers im Münchner Stadtgebiet, die ausführlichen Informationen des Autors und zahlreiche zeitgenössische Abbildungen entführen Sie in ein München, wie es früher einmal war.