PI: Tegernseer Sagen

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Otkar und Adalbert gründeten im achten Jahrhundert ein Kloster am tegarin-seo, so die althochdeutsche Bezeichnung für den „großen See“, den heutigen Tegernsee. Die beiden Brüder, aufgewachsen am Hof des Frankenkönigs Pippin, wählten dafür die sonnigste und schönste Uferstelle. Beide traten selbst als Mönche ins Kloster ein, Adalbert wurde der erste Abt von Tegernsee. So zumindest erzählt es die berühmte Gründungslegende – nur eine von vielen Sagen aus dem Kulturraum der ehemaligen Benediktinerabtei Tegernsee. Das uralte Kloster war einst der wirtschaftliche und kulturelle Mittelpunkt des gesamten Oberlandes, dessen Ausstrahlung bis in die Gegend von München reichte.
Der 1899 geborene Künstler und Pädagoge Sepp Mohr unterrichtete viele Jahre am Gymnasium Tegernsee. Er sammelte mit großer Leidenschaft die alten Sagen aus dem Tegernseer Tal, illustrierte jede einzelne von ihnen mit einem ausdrucksstarken Holzschnitt und erfreute damit über viele Jahre hinweg die Leser der „Tegernseer Tal“-Hefte. Bei seinem Tod im Jahr 1981 hinterließ er die fertige Vorlage für das Buch „Tegernseer Sagen“. Seine Freunde brachten es einige Jahre später im Gedenken an Sepp Mohr heraus. Jetzt liegt es in einer zeitgemäß ausgestatteten Neuauflage wieder vor.
Aber nicht nur die seit Hunderten von Jahren überlieferten Sagen aus dem Kulturraum des Klosters Tegernsee, sondern vor allem auch die in der alten Technik des Holzschnitts entstandenen Illustrationen von Sepp Mohr haben bis heute nichts von ihrer Lebendigkeit und Kraft eingebüßt. Sie machen das Büchlein zu einem bibliophilen Schatz und zu einem schönen Geschenk für jeden, der den Tegernsee kennt.

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