PI: Rosner & Seidl

Das 1873 gegründete Wäschehaus „Rosner & Seidl“ zählte bis zu seiner Schließung 1988 zu den bedeutenden Einzelhandelsgeschäften in München. Generationen von Münchnern kauften in den Verkaufsräumen in der Diener- und Burgstraße ihre Bett-, Tisch- und Leibwäsche.
1992 übergab Ruth Rosner, seit 1967 Alleininhaberin, dem Bayerischen Wirt­schaftsarchiv die historischen Geschäftsunterlagen des Unternehmens. Fünf Jahre später vertraute sie dem Archiv zudem die noch erhaltene Privatkorrespondenz der Familie an. Dieser weitreichenden Entscheidung ist es zu verdanken, dass nun die Geschichte des mittelständischen Familien-unternehmens in der Zeit des Nationalsozialismus umfassend erforscht werden konnte.
Im Fokus dieser Untersuchung steht neben der Entwicklung der Firma im Kontext allgemeiner Tendenzen in der Textilbranche auch die politische Haltung der bestimmenden Personen sowie die Wirksamkeit politischer und sozialer Netzwerke im NS-Unrechtsregime. So unterhielten Geschäftsinhaber Edmund Rosner und seine Ehefrau Anni Kontakte zu hochrangingen Vertretern des NS-Staats, auch zu Adolf Hitler persönlich – Kontakte, die im Interesse der Firma genutzt wurden.

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