PI: Der Bayer und sein Bier
Seit der ersten Erwähnung des Bierbrauens in Bayern aus dem Jahr 815 ist die Leidenschaft der Bayern für das flüssige Gold nahezu ungebrochen. Die Unterzeichnung des berühmten Reinheitsgebots, die sich 2016 zum 500. Mal jährt, war einer der Höhepunkte in dieser „Geschichte einer großen Liebe“. Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte sich die Beziehung des bayerischen Volksstamms zu seinem Nationalgetränk dann bereits so gefestigt, dass Wiguläus Xaverius Aloysius von Kreittmayr, seines Zeichens kurfürstlich bayerischer Wirklicher Geheimer Staatskanzler, dem Bier gar neben Erde, Luft, Wasser und Feuer den Stellenwert eines fünften Elements zuschrieb.
Das Gesetz von 1516, das Herzog Wilhelm IV. von seinen Räten in Abstimmung mit den Landständen ausarbeiten ließ, bestimmte erstmals feste Brauzeiten, eine Obergrenze für den Bierpreis und vor allem die Beschränkung auf „allein Gerste, Hopfen und Wasser“, die drei „reinen“ Zutaten, aus denen fortan überall in Bayern bestes Bier gebraut werden sollte. Das Reinheitsgebot sollte vor allem der zuhauf praktizierten, nicht selten lebensgefährlichen Bierpantscherei ein Ende setzen. Es war aber auch ein politisches Signal: Nach der Vereinigung der beiden Teilherzogtümer unter Albrecht IV. stand diese erste gesamtbayerische Landesverordnung für die wiedererlangte Einheit.
„Der Bayer und sein Bier“ – das ist die Geschichte einer großen Liebe. Und wie bei jeder guten Liebesgeschichte wechseln sich auch hier Hochphasen und Tiefpunkte, heiße Liebesschwüre und feurige Auseinandersetzungen ab. Astrid Assél und Christian Huber berichten in 13 Episoden von dieser einzigartigen Verbindung. Dabei schreiben sie nicht nur eine Geschichte des Bierbrauens in Bayern, sondern lassen außerdem zu jedem Kapitel historisch verbürgte Bayern als Akteure in unterhaltsamen fiktiven Szenen auftreten.