PI: Das Altmünchner Kochbuch
Das Altmünchner Kochbuch
Rezepte aus der Prinzregentenzeit – für die Küche von heute
Schaumspeise von Hühnern, gefüllte Kalbsnuss und süße Sulz von Früchten – das sind nur einige der verführerischen „Probiererl“ aus der guten alten Zeit. In der bürgerlichen Altmünchner Küche kamen nach einer Carviolsuppe oder einer festlichen Kaisereiersuppe Schinkenfleckerl, Böfflamott oder Filet à la Jockey Club auf den Tisch, dazu gab es gefüllten Wirsing oder Bayerische Rüben. Und natürlich durften auch die legendären Mehlspeisen nicht fehlen: Äpfel im Schlafrock, Dampfnudeln, Kapuzinerreis oder Scheiterhaufen.
Geboren im Jahr 1876 auf dem stattlichen Giesinger Zehentbauernhof, mehr als standesgemäß mit einem städtischen Beamten verheiratet und mit einem durchaus behäbigen Vermögen ausgestattet, verbrachte Maria Pauly die meiste Zeit ihres Lebens in einem hübschen Biedermeierhaus in Giesing, an der Ecke Zehentbauernstraße/Tegernseer Landstraße, wo sie auch 1967 starb. Ihre vorzüglichen Kochrezepte hat Maria Pauly glücklicherweise nicht mit ins Grab genommen, sondern feinsäuberlich handgeschrieben und in Leder gebunden hinterlassen.
Diese Aufzeichnungen entstanden im Jahr 1899, als Maria Pauly drei Monate lang eine Koch- und Haushaltsschule für höhere Töchter in München besuchte. Sie spiegeln das Leben und den Geschmack des Münchner Bürgertums zur Prinzregentenzeit und stellen heute ein ganz besonderes Zeitdokument dar. Aber es lohnt sich auch, die von Frankreich, Italien und der Donaumonarchie beeinflussten Altmünchner Rezepte für die Küche von heute neu zu entdecken: Stefania und Franz Peter haben nun die besten und originellsten Rezepte ihrer Tante Mari im „Altmünchner Kochbuch“ zusammengefasst – mit Einkaufs- und Kochtipps ergänzt, zeitgemäß aufbereitet und wunderschön illustriert.