PI: Das Altmünchner Backbuch
Pfeffernüsse, Prinzregententorte und Punschcreme: Das Altmünchner Backbuch
In akkurater Schönschrift füllte Ida Riss ab 1910 die Seiten ihres Koch- und Backbuchs: Nur das Beste kam für Familie und Gäste auf den Tisch. Und obwohl ihr als Gattin des Münchner Amtsgerichtspräsidenten standesgemäß eine Köchin zur Seite stand, übernahm sie das Backen der Plätzchen, Kuchen und Torten stets selbst. Ihre Aufzeichnungen wurden von Generation zu Generation in der Familie vererbt. Jetzt gibt Franz Peter zusammen mit seiner Frau Stefania die besten Rezepte seiner Großmutter als „Altmünchner Backbuch“ heraus.
In der Vorweihnachtszeit duftete es aus der Küche der „Frau Präsident“ nach Pfeffernüssen, Husarenkrapfen und Honigbusserl, selbstverständlich wusste sie auch um die Geheimnisse von Vanillekipferl, Zimtsternen und Elisenlebkuchen. Das Originalrezept für die Münchner „In-Süßigkeit“ des Fin-de-Siècle, die berühmte Prinzregententorte, hatte sie ebenso im Repertoire: Der Münchner Konditor Georg Erbshäuser hatte die Torte 1886 zu Ehren des Prinzregenten Luitpold und als Hommage an das Königreich Bayern erfunden. Und zum Dessert servierte Ida Riss Punschcreme oder Ambrosia, eine rosafarbene Süßspeise, die mit „für 50 Pfennig Schlagrahm“ garniert wurde.
Dass diese Variante von Ambrosia ebenso wie die süße Speise der Götter, von der Homer und andere antike Schriftsteller berichten, unsterblich macht, kann freilich nicht garantiert werden. Für ihren köstlichen Geschmack und ihr Gelingen aber bürgt Stefania Peter, die jedes einzelne der alten Rezepte getestet und für die Küche von heute aufbereitet hat. Zusammen mit ihren bezaubernden Illustrationen wird das „Altmünchner Backbuch“ zur kulinarischen Zeitreise in die Prinzregentenzeit.