PI: A Hund bist fei scho
Was das Bairische zu dem macht, was es ist
„Himmiherrgottsakramentzefix! Mir san fei ned auf der Brennsuppn dahergschwumma!“ Womöglich sagt das bald niemand mehr, weil niemand mehr sich mit Flüchen Luft macht und schon gar niemand mehr weiß, was eine „Brennsuppn“ ist. Aber eigentlich fängt es ja schon beim „fei“ an. Diese Spezialität der bairischen Sprache dient dem Dialektsprecher als Verstärkung einer Aussage, zum Beispiel in Hinweisen, Bitten, Drohungen, Verboten oder Respektsbekundungen: „A Hund bist fei scho!“
Der bairische Dialekt zeichnet sich nicht nur durch die eigene Aussprache des Deutschen aus. Viele Wörter existieren überhaupt nur im Bairischen und sind dem Sprecher des Hochdeutschen vollkommen unbekannt. So ist es auch mit dem Wörtlein „fei“. Dazu kommt aber noch eine gewaltige Anzahl von oftmals durchaus hintersinnigen Sprüchen, Redewendungen und speziellen Formulierungen, die das Bairische erst zu dem machen, was es ist.
Der Dialekt ist jedoch in unseren globalisierten Zeiten vom Aussterben bedroht. Damit die Vielfalt und die Einzigartigkeit der sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten des Bairischen auch kommenden Generationen erhalten bleiben, hat Hans Rottmeir mehr als tausend Sinnsprüche, Redensarten und Lebensweisheiten unter dem Titel „A Hund bist fei scho!“ versammelt – sicherheitshalber gleich mit Übersetzungen und Erläuterungen zu ihrer Herkunft.
Hans Rottmeir wurde 1947 in Petershausen geboren. Vor seiner Pensionierung war er leitender Beamter in verschiedenen bayerischen Ministerien und in der Bayerischen Staatskanzlei. Er diente drei bayerischen Ministerpräsidenten und kam dabei mit allen politischen und kulturellen Feldern in Kontakt. Und unter uns: A Hund is er fei scho!