Trauer um Ingelore Pilwousek
Der Volk Verlag trauert um Ingelore Pilwousek, Herausgeberin des Gedenkbuchs „Verfolgung und Widerstand – Das Schicksal Münchner Sozialdemokraten in der NS-Zeit“. Das Anliegen des Buchs, die Erinnerung an die Betroffenen und ihre Schicksale wieder wachzurufen, kann symbolisch für das Leben der bis zuletzt engagierten Politologin und überzeugten Sozialdemokratin stehen, die 1933 im sächsischen Brehna geboren wurde. Nach ihrer Schulzeit arbeitete sie zunächst als Bürohilfskraft, Stenotypistin, Sekretärin, später als Geschäftsführerin und Jugendsekretärin der Landes-Arbeitsgemeinschaft Arbeit und Leben sowie als Bildungsreferentin der SPD im Bezirk Südbayern. Sie absolvierte ein Studium an der Hochschule für Politik München.
Von 1964 bis 1996 war Ingelore Pilwousek Geschäftsführerin des Bayerischen Seminars für Politik. Ehrenamtlich engagierte sie sich in der Jugend-, Frauen- und Seniorenarbeit sowie in den Gewerkschaften HBV und GEW. Sie gehörte dem Landesbezirksvorstand des DGB in Bayern an und war dort auch stellvertretende Vorsitzende des Landesbezirksfrauenausschuss. Ferner war sie Vorsitzende des Archivs der Münchner Arbeiterbewegung, Mitglied des Medienrats der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien und stellvertretende Vorsitzende der Verbraucherzentrale Bayern. Vom 1. Januar 1992 bis zum 31. März 1997 war sie Mitglied des Bayerischen Senats. Ingelore Pilwousek verstarb am 6. Oktober 2014 in München.