Bayerische Geschichte(n), 25/2016: Heimat in Bildern
Liebe Leserin, lieber Leser,
Marienbad – Böhmens architektonische Perle, Schatzkammer der Heilquellen und Schauplatz der Weltgeschichte. Zusammen mit Franzensbad und Karlsbad bildet es das berühmte Bäderdreieck der westböhmischen Kurorte. Mit seinen wunderschönen Parkanlagen und romantischen Kolonnaden liegt Marienbad am Rande des Naturschutzgebietes des Kaiserwaldes. Das Herzstück der 13.000-Einwohner-Stadt, die bis 1946 überwiegend von Sudetendeutschen bewohnt war, stellt die Kurpromenade dar, deren „Singende Fontäne“ auch akustisch begeistert. Ein bedeutendes Baudenkmal ist die pseudobarocke gusseiserne Kolonnade aus dem Jahre 1889. Für die Trinkkuren wurden hierher die Kreuz-, die Karolina- und die Rudolfquelle geführt. Zu weiteren berühmten Quellen gehören die Ferdinandquelle, die Waldquelle und die Ambrosiusquelle.
Der Annaberg ist ein 418 Meter hoher Berg und Wallfahrtsort im Böhmischen Niederland, auf dem sich ein Kreuzweg sowie die 1775 bis 1777 erbaute barocke Wallfahrtskapelle der heiligen Anna befinden. Zwischen 1829 und 1834 kamen noch 13 Kreuzwegstationen und eine Grabeskapelle hinzu. Außerdem wurde 1840 der Gethsemane-Garten mit Statuen der Apostel, Engel und Jesus‘ angelegt. Zum Fest der heiligen Anna am 26. Juli kamen früher Tausende Pilger aus ganz Böhmen. Das Fest und die Wallfahrtsoktave an den folgenden sieben Tagen nannten die Einheimischen auch „Madlmorcht“, weil es für die Jungen die Gelegenheit bot, neue Bekanntschaften zu knüpfen. Seit einigen Jahren findet am 26. Juli wieder eine Wallfahrt statt.
Bekanntheit erlangte Schloss Dux vor allem als Alterssitz Giacomo Casanovas, der von 1785 bis 1798 dort lebte und seine bekannten Memoiren verfasste. Tatsächlich blickt das Schloss jedoch auf eine weitaus längere Geschichte zurück: Bereits im 13. Jahrhundert erbauten die Herren von Hrabischitz an der Stelle, an der später die Stadt Dux entstand, eine Festung. Ab 1570 ließ Wenzel von Lobkowitz die Festung durch ein Renaissanceschloss nach Plänen des Baumeisters Ulrico Aostalli ersetzen. 1642 erwarben die Grafen von Waldstein das Schloss und bauten es nach Plänen des Architekten Jean Baptiste Mathey im Barockstil um. Bis 1707 erfolgte eine Erweiterung des Schlosses um die beiden Seitenflügel.
Der Sudetendeutsche Kalender erscheint jährlich und enthält 24 Blatt. Umseitig werden die hochwertigen Fotografien beschrieben und in einer Karte verortet.
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