Bayerische Geschichte(n), 19/2014: Wolpertinger und anderes Getier
Liebe Leserin, lieber Leser,
manche sagen, der Wolpertinger wäre entstanden, als sich ein Hase in einen Rehbock verliebte. Scheu, wie er ist, können ihn allerdings nur attraktive junge Frauen bei Vollmond sehen. Hierfür müssen sie sich jedoch vertrauensvoll in die Hände eines ortskundigen Mannes begeben und von ihm an eine abgelegene Stelle im Wald führen lassen. Böse Zungen behaupten hingegen, experimentierfreudige Tierpräparatoren hätten ihn im 19. Jahrhundert erfunden und aus Teilen verschiedener Tiere zusammengesetzt. Doch bloß leichtgläubige Touristen ließen sich davon täuschen. Aber wenn der Wolpertinger wirklich nur ein Mythos ist, warum wird dann sogar in seriösen Einrichtungen wie dem Münchner Jagd- und Fischereimuseum eine ganze Sammlung davon ausgestellt? Dort kann man sogar nachlesen, dass er sich ausschließlich von „preußischen Weichschädeln“ ernährt.
So oder so hat jedes Kind in Bayern schon einmal von diesem Fabelwesen gehört. Auch Sebastian erfährt durch seinen Opa vom sagenumwobenen Wolpertinger und macht sich sogleich mit ihm auf die Suche. Doch statt auf Hasen mit Hörnern und Flügeln oder Eichhörnchen mit Entenschnäbel stoßen die beiden im Wald zunächst auf rein gar nichts. Sobald sie allerdings das Dickicht hinter sich lassen, entdecken sie plötzlich eigenartige Tiere, eingezäunt auf einer Weide. Sebastian und sein Opa sind sich einig: Das müssen Wolpertinger sein!
Ob die beiden tatsächlich waschechte Wolpertinger gefunden haben, verraten Petra Bartoli y Eckert und Diana Lucas in ihrem Buch „Weiß Blau Bunt – 24 Geschichten aus Bayern“. Die lustigen, nachdenklichen, spannenden und vor allem echt bayerischen Geschichten aus verschiedenen Regionen des Freistaates eignen sich perfekt zum Vor- oder auch Selberlesen für Kinder und Erwachsene.