PI: Die unbekannten Judenhelfer – Erweiterte Neuauflage

Liebe Pressevertreter*innen,

im Nationalsozialismus verbreiteten die Zeugen Jehovas Protestflugblätter, lehnten den Hitlergruß ab und verweigerten den Kriegsdienst. Für diesen Widerstand nahmen sie in Kauf, selbst zu Verfolgten des NS-Regimes zu werden. Trotzdem setzten sie sich darüber hinaus über den herrschenden Antisemitismus hinweg und halfen ihren bedrohten jüdischen Mitmenschen.

In jahrelanger Recherche hat Christoph Wilker, Mitglied im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands, viele bewegende Einzelschicksale zusammengetragen. Diese Geschichten — begleitet von zahlreichen historischen Abbildungen und Dokumenten — beleuchten nicht nur eine zu Unrecht vergessene Seite des zivilen Widerstands, sie schließen auch eine Lücke in der Geschichtsschreibung über die Zeit des Nationalsozialismus.

In die zweite erweiterte Auflage fanden weitere Fälle Eingang, die dem Autor nach der Erstveröffentlichung (Juli 2022) bekannt wurden. Neu ist etwa die bewegende Geschichte von Gerrit Jan ten Voorde und seiner Frau Martha Catharina aus den Niederlanden, die 2018 von Yad Vashem als „Gerechte unter den Völkern“ geehrt wurden. Die weltweit bedeutendste Holocaust-Gedenkstätte mit Sitz in Jerusalem ehrte das Ehepaar, weil es während des Zweiten Weltkriegs jüdische Mitbürger bei sich versteckte und so deren Leben rettete. Gerrit Jan ten Voorde bezahlte seine Rettungsaktionen mit dem Tod im Konzentrationslager Bergen Belsen. Bei der Ehrung war Yad Vashem nicht bekannt, dass es sich bei dem Ehepaar um Zeugen Jehovas handelte, was inzwischen eindeutig belegt ist.

„Christoph Wilkers Buch zeigt nicht nur unbekannte Facetten des Widerstands gegen das NS-Regime, es dokumentiert auch die Solidarität und Menschlichkeit der Nächstenliebe als gelebten Glaubenssatz einer diskriminierten und verfolgten und nach 1945 auch als Opfer des Nationalsozialismus missachteten Gemeinschaft.“
Prof. Dr. Wolfgang Benz, Historiker, Vorurteilsforscher

Wir laden Sie herzlich zur Buchvorstellung mit Dr. Gabriele Hammermann und Autor Christoph Wilker am kommenden Montag ein.
Nach ihrem Impulsvortrag wird die Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, Frau Dr. Gabriele Hammermann, mit Christoph Wilker sprechen.

Montag, 3. Juni 2024
Kinosaal der KZ-Gedenkstätte Dachau
Pater-Roth-Str. 2a, 85221 Dachau
19.30 – 21.00 Uhr