Von Wein und Schwefel
„Man läßt den Wein nicht rein mehr bleiben:
Viel Fälschung tut man mit ihm treiben,
Salpeter, Schwefel, Totenbein,
Pottasche, Senf, Milch, Kraut unrein
Stößt man durchs Spundloch in das Faß.“
Unvorstellbar, aber wahr, diese Zutaten mischte man im 15. Jahrhundert in den Wein. Weinpanscherei zur Verbesserung der Haltbarkeit wurde praktisch seit Beginn des Weinbaus betrieben. Krankheit und Tod waren oftmals der Preis. Allein im Jahr 1482 zählte man in Nürnberg 81 Todesfälle durch gepanschten Wein, darunter auch Frauen und Kinder. Im selben Jahr wurde deshalb erstmals ein Gesetz zur Reinhaltung des Weins erlassen.
Das Buch „Geschichte des fränkischen Weinbaus“, herausgegeben von Andreas Otto Weber und Jesko Graf zu Dohna, befasst sich umfassend mit dem Weinhandel, der Ausbreitung des Weinbaus, aber auch den unterschiedlichen Rebsorten und der Agrarwissenschaft von den frühmittelalterlichen Anfängen bis 1800.
- ISBN: 978-3-86222-028-1